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10 Jahre Tesla in Fremont: Geister-Fabrik, Zelt-Produktionshölle, jetzt stabile Basis

tesla fremont eroeffnung 2010 logo

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Bilder: @alvinfoo

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So schön wie auf einer von CEO Elon Musk veröffentlichten Computer-Grafik wird die deutsche Gigafactory wahrscheinlich nie werden, aber gewiss ansehnlicher als die erste Elektroauto-Fabrik in den USA: Vor zehn Jahren eröffnete Tesla mit einem Festakt sein Werk in Fremont, in dem sich vorher ein Joint-Venture Toyota und General Motors versucht hatte. Nach Berichten von frühen Mitarbeitern wurde der riesige Gebäude-Komplex anfangs kaum genutzt und ähnelte einer Geister-Fabrik. Wie von Musk geplant wuchs Tesla aber immer weiter, und Fremont wurde mit Leben gefüllt – und mit dem Model 3 vorübergehend zur Produktionshölle. Heute werden dort alle vier bei Tesla verfügbaren Elektroauto-Modelle produziert, und Fremont platzt aus allen Nähten.

Tesla will Innovation in Produktion

Für 42 Millionen Dollar konnte Tesla die damals aufgegebene Verbrenner-Fabrik kaufen und gab zusätzlich 15 Millionen Dollar für Maschinen darin aus, berichtete Reuters. Zunächst 500 Mitarbeiter sollten sich an die Produktion des Model S machen, des ersten von Grund auf elektrisch entwickelten und in Serie gefertigten Elektroautos von Tesla und der gesamten neueren Zeit. Schon bei der Feier zur Eröffnung verkündete CEO Musk, was er seitdem immer wieder wiederholt: Der Bereich Produktion stecke selbst voller Innovationspotenzial, und Tesla habe vor, davon Gebrauch zu machen.

Erst einmal musste Tesla relativ klassisch die Produktion des Model S ans Laufen bringen, was bis Juni 2012 dauerte. Als es ab 2013 zunehmend verfügbar wurde, bekam es reichlich Lob und Preise. Mit dem Model X, das dann ab Ende 2015 geliefert wurde, wiederholte Musk ab jenem Jahr den Dreiklang aus Vorstellung, Verzögerungen und letztlich spektakulärem Ergebnis. In der Spitze wurden in Fremont zusammen mehr als 100.000 Exemplare der beiden heutigen Top-Teslas pro Jahr produziert.

Eigentlich aber sollte die große Fabrik in Fremont Tesla den Weg in den Massenmarkt mit dem Model 3 bereiten, und der begann konkret im Juli 2017 mit dem ersten Serien-Fahrzeug. Dann aber gerieten Tesla und Musk damit in eine vom CEO so genannte „Produktionshölle“, die lange anhielt und das Unternehmen 2018 an den Rand der Zahlungsunfähigkeit brachte. Unter anderem hatte Musk zu sehr auf Roboter gesetzt, wie er später einräumte. So wurden mehr Mitarbeiter gebraucht als zunächst geplant. Um Platz für eine weitere Produktionslinie zu haben, stellte Tesla zudem eine Zelt-Struktur vor dem Gebäude auf.

Kritiker sahen das als endgültiges Zeichen des Niedergangs, aber man konnte es auch anders verstehen: Schon Mitte 2018 war die 2010 übernommene Fabrik mit rund 500.000 Quadratmetern nicht mehr groß genug für Tesla. Und sowohl das Unternehmen als auch Musk überstanden die Krise – und das Model Y ging im März 2020 als erstes Elektroauto von Tesla überraschend sogar ein halbes Jahr früher in Serie als geplant.

Stammwerk mit Zelt-Erweiterungen

Wenn nötig, setzt Musk dabei auf weitere provisorische Bauten: Auch für das Model Y soll vor kurzem ein Zelt aufgestellt worden sein, und die neue Giga-Presse, mit der das Heck des neuesten Tesla aus einem Guss entstehen soll, wurde nach Berichten zumindest für Tests in einer Art Carport vor dem Werk aufgestellt. Auf Google-Satellitenbildern des Standorts ist sie noch draußen verzeichnet, außerdem sind darauf fünf Gebilde zu sehen, die man als Zelt bezeichnen könnte, davon aber nur zwei große.

Aktuell betrage die Kapazität in Fremont 500.000 Model 3 und Model Y pro Jahr plus 90.000 Model S und Model X, informierte Tesla im jüngsten Quartalsbericht; beim Model Y solle bis Ende des Jahres die (ungenannte) Nenn-Kapazität erreicht werden. Zehn Jahre nach der Übernahme seiner ersten Fabrik hat Tesla dort also die halbe Million pro Jahr weit überschritten. Eine volle Million dürfte es in Fremont auch mit mehr Zelten nicht mehr werden, aber dafür gibt es inzwischen ja das zweite Elektroauto-Werk von Tesla in China und zwei weitere in den USA und Deutschland sind in Bau.

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