Bild: Tesla
Bei Tesla in den USA dauert es laut dem Konfigurator im Web derzeit voraussichtlich bis Oktober 2022, bis ein neu bestelltes Model 3 ohne Extras geliefert wird. Auf der Website des neuen US-Anbieters Autonomy dagegen heißt es, dort sei ein Model 3 „schnell“ zu bekommen oder sogar „am schnellsten“, wenn auch nur so lange der Vorrat reicht. 100 Stück davon habe er sich für den Anfang gesichert, sagte der Unternehmer dahinter, als das Angebot in dieser Woche an den Start ging. Bis Ende des Jahres will er sogar 10.000 Elektroautos von Tesla anschaffen – und die dann in einem Abo-Modell an ungeduldige Kunden vermieten.
Express-Angebot für Tesla Model 3
Billig ist so ein Tesla-Abonnement nicht, wie Autonomy auf seiner Website selbst vor Augen führt. In einer Grafik ist zu sehen, dass man bei dem Vermieter Hertz zwar mindestens 2800 Dollar pro Monat Model 3 bezahlt und in dem eigenen Angebot nur 550 Dollar. Doch bei dem Abo wird zusätzlich eine hohe Startgebühr von 5500 Dollar verlangt. Dadurch sind die Kosten praktisch so hoch wie beim Tesla-Leasing, für das laut der Grafik 6065 Dollar Anzahlung und einschließlich Wartung und Verschleißteilen 555 Dollar pro Monat anfallen.
Ob sich das Abo bei Autonomy im Vergleich zu den anderen Optionen rechnet, hängt von den individuellen Umständen ab. Bei manchen Interessenten dürfte auch die Tatsache mit hineinspielen, dass das Model 3 in diesem Modell nach der Grafik „jetzt“ verfügbar ist. Im Kleingedruckten dazu steht, dass sich diese Angabe ebenso wie bei den Konkurrenz-Optionen verändern kann. Aber wie laut einem Bericht von Automotive News der Gründer von NextCar als dem Unternehmen hinter dem Autonomy-Angebot sagte, sollen zu den ersten 100 Model 3 bis März 400 weitere hinzukommen. Bis Ende des Jahres will er 10.000 haben.
Das ist nicht ganz die Größenordnung, die der Vermieter Hertz im vergangenen Oktober nannte, als er eine Elektroauto-Offensive mit für den Anfang 100.000 Tesla Model 3 ankündigte (s. Foto oben). Aber Autonomy scheint sich mehr Gedanken darüber gemacht zu haben, wo seine zumindest 10.000 Elektroautos herkommen sollen. Hertz hatte dazu keine richtige Antwort, und Tesla-Chef Elon Musk machte deutlich, dass der riesige Kunde weder Rabatt noch kürzere Wartezeiten bekommt. Der Autonomy-Unternehmer aber ließ dazu jetzt wissen, dass sein Dienst nimmt, was zu haben ist: Man sei mit Blick auf Farbe und andere Ausstattungen flexibel, sagte Scott Painter laut AutoNews, während private Käufer bei solchen Dingen oft sehr festgelegt seien.
Auto-Abo per App in 10 Minuten
Laut dem Bericht ist Painter ein Seriengründer im Auto-Bereich, der bei seinem börsennotierten Unternehmen TrueCar allerdings 2015 als CEO zurücktreten musste, weil zornige Händler es fast in den Ruin getrieben hätten. NextCar hat bislang eine Geschäftskunden-Plattform für Auto-Abos entwickelt, die jetzt aber ganz auf Autonomy zugeschnitten werden soll. Das Abschließen eines Abos soll damit ungefähr so schnell gehen wie das Bestellen eines Elektroautos bei Tesla: Von 10 Minuten über eine Smartphone-App ist auf der Website die Rede, und man brauche dafür nur einen Führerschein und eine Kreditkarte.