Bild: Tesla
In den vergangenen fünf Quartalen konnte Tesla seine Auslieferungen trotz der zunehmenden Knappheiten auf dem globalen Halbleiter-Markt immer weiter steigern. In den vergangenen Wochen hat allerdings auch Tesla-CEO Elon Musk von einer extrem schwierigen Lage bei Chips gesprochen und soll soeben an die Belegschaft geschrieben haben, er brauche ihren vollsten Einsatz, um noch ein „anständiges Quartal“ zu schaffen. Und wie sich jetzt zeigt, dürften die Chip-Probleme auch 2022 zumindest finanziell weitergehen: Samsung Electronics, Auftragsfertiger nicht zuletzt für Tesla, soll ab Jahresbeginn Preis-Erhöhungen um bis zu 20 Prozent angekündigt haben.
Foundry-Kunden sollen mehr zahlen
Das hat nach eigenen Angaben die Publikation Korea JoongAng Daily erfahren, wie sie Anfang des Monats berichtete. Samsung habe an alle so genannten Foundry-Kunden eine Mitteilung verschickt, laut der die Preise ab Anfang 2022 unilateral erhöht werden. Die Information stammt laut JoongAng von einem Manager bei einem Chip-Unternehmen in Seoul, das selbst mehr bezahlen soll.
Im Foundry-Geschäft fertigen Betreiber großer Halbleiter-Werke wie Samsung im Auftrag von Kunden und nach deren Spezifikationen unterschiedliche Chips. Mit Abstand größter Anbieter in dem Bereich ist mit 52,9 Prozent Marktanteil laut dem Bericht TSMC, Samsung folgt mit 17,3 Prozent als zweiter. Der Manager wird darin konkret mit der Aussage zitiert, dass Foundry-Kunden wie Qualcomm und Tesla die Preis-Mitteilung erhalten hätten. Als Höhe würden bis zu 20 Prozent genannt, der konkrete Wert solle aber noch in Verhandlungen festgelegt werden.
Tesla wichtiger Samsung-Partner
Möglicherweise kommt Tesla dabei trotz des allgemein über der Nachfrage liegenden Angebots besser weg. Denn Samsung Electronics will sein Auto-Geschäft stärken, und Tesla scheint dabei eine bedeutende Rolle zu spielen. Bereits heute wird der FSD-Chip für den aktuellen Autopilot-Computer (s. Foto) in einer Samsung-Fabrik in Texas gefertigt. Die Partner sollen schon eine neue Generation davon vorbereiten, die nach ersten Berichten von Januar noch 2021 produziert werden sollte. In diesem Juli hieß es, Tesla habe bei einer Komponenten-Tochter von Samsung Electronics Cybertruck-Kameras für umgerechnet 370 Millionen Euro bestellt. Und Samsung plant eine neue Chip-Fabrik im US-Bundesstaat Texas, in dem Tesla in hohem Tempo seine neueste Gigafactory baut.