Bild: Tesla (Symbolfoto)
Bei Rückrufen hatte das im Frühjahr 2019 auf dem US-Markt gestartete Tesla Model Y bislang eine weitgehend weiße Weste. Im September 2020 musste zwar bei gut 2500 davon die Steuerung des Bremslichts an Anhängern verändert werden, aber das konnte Tesla elegant per Software erledigen. Einige Wochen später folgte ein Rückruf wegen Schrauben am Querlenker, bei dem es nur um 401 Model Y ging. Jetzt aber kamen in schneller Folge drei weitere für mehrere tausend Fahrzeuge hinzu. Sie alle haben ebenfalls mit Befestigungen zu tun und betreffen zum Teil auch das Model 3.
Zwei Rückrufe für Tesla Model 3
Das lässt sich der Rückruf-Datenbank der US-Behörde NHTSA entnehmen. Mit Schreiben vom 1. und 2. Juni bestätigt sie Tesla laut dort einsehbaren Dokumenten, dass Informationen über zwei Rückrufe für Model 3 und Model Y sowie ein weiterer nur für das Model Y eingetroffen sind. Zusammengerechnet sind davon knapp 14.000 Teslas erfasst, wobei manche davon doppelt gezählt sein könnten.
Denn bei allen drei Rückrufen geht es um mehrere Jahrgänge der beiden Teslas. Der insgesamt umfangreichste betrifft laut dem NHTSA-Schreiben potenziell 5974 Model 3, die von 2019 bis 2021 produziert wurden, und Model Y von 2020 und 2021. Darin könnten die Schrauben für den Bremssattel nicht hinreichend fest angezogen sein, sodass er sich lösen und das Rad in Mitleidenschaft ziehen kann. Nach Berichten im Forum Tesla Fahrer und Freunde (TFF) steht diese Rückruf-Aktion auch für mindestens zwei Model 3 in Deutschland an. Nur einer der Besitzer wurde nach seinen Angaben per E-Mail von Tesla informiert, der andere fand seine Fahrzeug-Nummer zunächst nur auf der Tesla-Seite dazu.
Noch einmal bis zu 5530 oder zum Teil die gleichen Teslas sollen ein weiteres Befestigungsproblem haben. Beim Model 3 von 2018 bis 2020 und beim Model Y von 2019 bis 2021 sei ein Verschluss zur Befestigung des Sicherheitsgurtes an der B-Säule möglicherweise nicht richtig angebracht, informiert die NHTSA. Auch zu diesem Rückruf gab es eine TFF-Bestätigung aus Deutschland. Der letzte der drei von dieser Woche schließlich betrifft potenziell 2166 Model Y und hat ebenfalls mit der Gurt-Befestigung zu tun.
Langer Zeitraum, wenige Fahrzeuge
In der von der NHTSA veröffentlichten Stellungnahme zum Bremssattel-Rückruf erklärt Tesla genauer, wie es zu so einem Fehler kommen konnte: Die zwei Schrauben dafür würden bei der Produktion mit festen Drehmoment-Vorgaben angezogen und dieser Wert werde dokumentiert. Es könne allerdings vorgekommen sein, dass eine oder beide Schrauben anschließend wieder gelockert worden seien. Weil die drei Rückrufe relativ wenige Fahrzeuge über recht lange Zeiträume umfassen, dürften solche Fehler nur vereinzelt aufgetreten sein. Nach den Angaben konnte Tesla sie jeweils anhand seiner Protokolle aus der Produktion eingrenzen.