Bild: Tesla (Symbolfoto)
In ihrem Bemühen, für genügend Batterien für ihre zunehmend ehrgeizigen Pläne zur Elektroauto-Produktion zu sorgen, gehen Auto-Hersteller immer näher an die Quelle. So kaufte sich Stellantis über ein australisches Unternehmen in deutschen Lithium-Abbau ein, und Ford gab einem anderen einen Kredit über rund 200 Millionen Dollar für ein neues Projekt. Und wie jetzt bekannt wurde, soll Tesla sogar mit einem der größten Rohstoff-Unternehmen überhaupt über einen Einstieg verhandelt haben, allerdings ohne Einigung.
Glencore-Chef bei Tesla im Fremont
Die Gespräche zwischen Tesla und Glencore hätten im vergangenen Jahr begonnen, berichtete am Montag die Financial Times (FT) unter Berufung auf zwei informierte Personen. Dabei sei es um eine Beteiligung in Höhe von 10-20 Prozent an dem multinationalen Konzern gegangen. Mit zuletzt rund 75 Milliarden Dollar Börsenwert und 200 Milliarden Dollar Jahresumsatz zählt Glencore zu den größten Unternehmen weltweit nicht nur im Rohstoff-Sektor.
Nach dem Beginn von Gesprächen mit Tesla über einen möglichen Einstieg im Jahr 2021 wurden sie laut dem FT-Bericht in diesem März fortgesetzt. Damals habe der Glencore-CEO im Rahmen einer Roadshow zur Präsentation des Jahresergebnisses die Tesla-Fabrik in Fremont besucht. Mittlerweile sollen diese Gespräche aber ohne Ergebnis beendet worden sein. Unter anderem soll Tesla sich an dem großen Kohle-Geschäft von Glencore und an der Aussicht auf lediglich eine Minderheitsbeteiligung gestört haben.
Musk deutete Rohstoff-Einstieg an
Möglicherweise scheiterten die Gespräche auch daran, dass Glencore erst neuerdings bei dem Batterie-Material aktiv ist, von dem bislang am meisten gebraucht wird und am meisten zu fehlen droht – Lithium. Hier ist das Unternehmen mit Sitz in der Schweiz erst vor kurzem in den Handel eingestiegen und hat keine eigene Produktion, schreibt die FT. Noch seien Analysten allerdings skeptisch, ob Tesla wirklich selbst in großem Umfang in Abbau und Verarbeitung von Lithium einsteigen wolle, wie es CEO Elon Musk im April für den Fall anhaltend hoher Preise angekündigt hatte.