Bild: Tesla (Symbolbild)
Mit großem Aufwand hat Porsche in dieser Woche den Taycan vorgestellt, das erste moderne Elektroauto des Unternehmens. Zuvor hatte Porsche eine Reihe von Test-Videos veröffentlicht, die belegen sollten, dass der Taycan seine hohe Leistung auch dauerhaft zur Verfügung stellen kann; dies kann als Seitenhieb auf den Konkurrenten Tesla verstanden werden, von dem es heißt, seine Fahrzeuge würden bei starker Beanspruchung zum Überhitzen neigen. Das will Tesla-CEO Elon Musk so aber offenbar nicht stehen lassen: Kommende Woche werde ein Model S auf dem Nürburgring sein, kündigte er nach der Taycan-Vorstellung auf Twitter an.
Kommentatoren verstanden dies sofort als Hinweis darauf, dass mit dem Model S eine Rekordrunde auf der anspruchsvollen Rennstrecke versucht werden soll. Porsche hatte vergangene Woche gemeldet, mit einem Vorserienmodell des Taycan auf der Nürburgring-Nordschleife einen neuen Rekord für „viertürige, rein elektrische Sportwagen“ erreicht zu haben. Der professionelle Fahrer Lars Kern legte den gut 20 Kilometer langen Kurs in 7 Minuten und 42 Sekunden zurück.
Model S on Nürburgring next week
— Elon Musk (@elonmusk) September 5, 2019
Die Zeit liegt auch gemessen an Autos mit Verbrennungsmotor in der Spitzengruppe, wird aber von einigen noch unterboten. Vier Sekunden schneller war zum Beispiel der Panamera Turbo von Porsche selbst, berichtet das Portal Carscoops dazu. Das schnellste Elektroauto auf dem Ring war mit 6 Minuten und 5 Sekunden bislang der VW ID.R, der allerdings speziell für diesen Zweck gebaut wurde. Von Tesla gab es bislang keine offiziellen Ring-Rekordversuche.
Dass Musk wirklich ein Model S auf eine Rekordrunde schicken möchte, geht aus seiner Ankündigung nicht klar hervor. Offensichtlich aber ist ihm die Vorstellung des Porsche Taycan nicht entgangen. Vor der Ankündigung mit dem Model S machte er sich auf Twitter über die Namensgebung für das deutsche Elektroauto lustig: „Äh, Porsche, Turbo bedeutet etwas anderes, als ihr glaubt“, schrieb er. Damit kritisierte er die Entscheidung, die schnellsten Varianten des Taycan wie in den anderen Modellreihen als „Turbo“ und „Turbo S“ zu verkaufen – Elektroautos haben anders als Verbrenner natürlich keine Turbomotoren.