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„Riesiger Verlust“: Top-Manager Jerome Guillen hat Tesla nach gut einem Jahrzehnt verlassen

Bild: Tesla (Archiv)

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Dann war es vielleicht doch eher ein Abschiedsgruß: Mitte Mai veröffentlichte der Twitter-Account von Tesla in einem seiner eher seltenen Beiträge ein Video von einen Prototypen des Elektro-Sattelschleppers Semi auf der eigenen Teststrecke am Werk Fremont. Kurz darauf meldete das Unternehmen, dass der langjährige und bekannte Manager Jerome Guillen vom President Automotive zum Chef der neuen Sparte Heavy Trucking berufen wurde. Man hätte also glauben können, mit dem Video habe Tesla seinen Aufbruch in eine neue Aufgabe gefeiert. Doch stattdessen arbeitet er jetzt nicht mehr dort.

Tesla-Analysten sehen Nachricht negativ

Das gab Tesla am Montagabend in einer kurzen Börsen-Mitteilung bekannt – und sorgte damit zunächst dafür, dass ein Teil der späten Kursgewinne der Aktie an dem Tag wieder schwand. Denn Kündigungen gibt es bei Unternehmen mit mehreren 10.000 Beschäftigten natürlich häufig. Aber Guillen zählte nach Berichten zu den vier Top-Managern bei Tesla, die zusammen mit CEO Elon Musk die oberste Führungsspitze bildeten. Jetzt ist es nur noch ein Trio mit Musk, seinem Finanzchef Zachary Kirkhorn und Drew Baglino, Vice President für Antriebe und Energietechnik.

Als „riesigen und unerwarteten Verlust“ bezeichnete der bislang von CEO Musk geschätzte Analyst Pierre Ferragu laut einem Bericht der Nachrichten-Agentur Bloomberg den Abschied von Guillen. Allerdings werde es Tesla nach seiner Einschätzung auch weiter gelingen, Top-Talente anzuziehen. Ähnlich schrieb Dan Levy von Credit Suisse laut der Agentur Reuters, er sehe die Nachricht als negativ an. So habe Guillen viel dazu beigetragen, nach dem Start des Model 3 in 2017 das Auto-Geschäft von Tesla zu stabilisieren.

Job als Truck-Chef eine Degradierung?

Zu Beginn seiner Tätigkeit für Tesla Ende 2010 war der frühere Daimler-Lastwagen-Manager Guillen Programm-Direktor für das Model S. 2013 wurde er Vice President für weltweiten Vertrieb und Service und übernahm 2016 zusätzlich die Leitung des Semi-Programms. Zwischendurch kümmerte er sich zusätzlich um die schwierige Produktion des Model 3, für das Tesla eine zusätzliche Linie in einer Zelt-Struktur aufbaute, und wurde 2018 President des ganzen Automotive-Bereichs.

Vor diesem Hintergrund kam manchen schon Guillens Berufung zu Teslas neuem Truck-Chef im März wie eine Degradierung vor – während andere dachten, er werde in einem neuen Wachstumsbereich noch einmal durchstarten. Korrekt war wohl die erste Interpretation. In einer kurzen Mitteilung hieß es jetzt ohne Angabe von Gründen, er habe das Unternehmen zum 3. Juni verlassen; Tesla danke ihm für seine vielen Beiträge und wünsche ihm für die zukünftige Karriere alles Gute.

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