Bild: SpaceX
Den Starlink-Dienst für Internet per Satellit von Elon Musks Weltraum-Firma SpaceX gibt es jetzt auch in einer „Premium“-Version: 2500 Dollar kostet die Antenne dafür, 500 Dollar die monatliche Nutzung – jeweils fünfmal so viel wie beim Basis-Tarif. Die Bandbreite soll dadurch auf das Zwei- bis Dreifache steigen, von 50-250 Mbit/s auf 150-500 Mbit/s. Vor allem für Unternehmen soll sich das lohnen. Laut SpaceX erhalten sie zudem rund um die Uhr bevorzugt Support und haben auch beim Durchsatz der Daten bei hoher Netzwerk-Auslastung Vorrang.
Musk wirbt für neuen Starlink-Dienst
Über das in jeder Hinsicht anspruchsvollere neue Starlink-Angebot informierte das Unternehmen jetzt auf seiner Website. CEO Musk ließ dazu auf Twitter zusätzlich wissen, dass die Antenne für den neuen Premium-Dienst doppelt so groß sei wie die normale und einen „breiteren Scanwinkel“ biete. Die Starlink-Schüsseln (seit kurzem in eckiger Form) sind „Phased Array Antennen“. Unter der weißen Hülle befinden sich also viele kleine Einzelantennen, die in unterschiedlicher Phasenlage gespeist werden können. Auf diese Weise können sie den Starlink-Satelliten, die sich in ihren niedrigen Umlaufbahnen am Himmel bewegen, elektronisch folgen, ohne sich mechanisch zu bewegen.
Die größere Premium-Antenne kann Satelliten offenbar früher erkennen oder ihnen länger folgen. Wer in Regionen mit extremen Wetterverhältnissen lebt, soll davon besonders profitieren. Passend dazu schreibt SpaceX von „besseren Eigenschaften zur Schneeschmelze“ und einer höheren Toleranz bei hohen Temperaturen. Die bisherigen Starlink-Terminals musste man manchmal mit der Hand von Schnee befreien, und Nutzer in heißen Gegenden klagten, dass sie zur Überhitzung neigen.
This is twice the area of our standard phased array with broader scan angle
— Elon Musk (@elonmusk) February 2, 2022
Ein ganzes Internet-Cafe in der Wildnis kann man mit dem Premium-Dienst aber wohl nicht aufmachen. In den Bedingungen weist SpaceX darauf hin, dass nur Gästen, Mitarbeitern und einzelnen Auftragnehmern der Zugang über Starlink gestattet sei, nicht aber externen Dritten, zum Beispiel im Rahmen eines Community-WLAN. Zusätzlich bringt der Premium-Dienst aber die Möglichkeit, das Satelliten-Internet zumindest portabel zu nutzen, was bisher technisch weitgehend ausgeschlossen wurde. Als Premium-Kunde kann man statt maximal drei Standorten für die Starlink-Nutzung jetzt unbegrenzt viele angeben, die aber alle im selben Land sein müssen.
SpaceX arbeitet an Mobil-Nutzung
Auch die von manchen herbeigesehnte mobile Starlink-Nutzung zum Beispiel in oder eher auf einem Tesla ist vorerst weiterhin nicht möglich. „Unsere Teams arbeiten aber daran“, heißt es bei SpaceX dazu. Die neue Preis-Differenzierung dort lässt natürlich befürchten, dass die Möglichkeit dann nur im Premium-Dienst angeboten wird. Der Ausbau des Starlink-Netzes geht unterdessen weiter voran. Allein im Dezember und Januar hat SpaceX mit vier Falcon-9-Raketenstarts rund 200 neue Satelliten in einen Orbit gebracht. Insgesamt wurden damit seit 2018 mehr als 2000 Starlink-Satelliten gestartet.