Bilder: @BattleTram / Twitter
Dank der Informationen aus der Tesla-App konnte die Polizei in der Stadt Dallas (Texas, USA) einen Jugendlichen stellen, der einem auf einem Parkplatz haltenden Paar ein Model 3 geraubt hatte. Das Elektroauto wurde bei einem Unfall massiv beschädigt, der Täter überlebte aber ohne schwere Verletzungen und wurde erst nach einer weiteren Flucht zu Fuß gestellt. Diesen Bericht lieferte der betroffene Tesla-Besitzer selbst in einer Reihe von Twitter-Nachrichten.
So, we got carjacked today… [thread] My wife was driving me home after a minor spinal operation. I was still stoned from the propofol and couldn't walk properly from the op. We stopped at the post office to drop off a return. (Millennials, am I right?). (1/n)
— BattleTram (@BattleTram) March 7, 2020
Seine Frau war demnach gerade dabei, ihren Mann von einer kleinen Operation am Rücken nach Hause zu fahren. Als die beiden bei einer Postfiliale anhielten, um ein Paket abzugeben, tauchte eine Person mit Gesichtsmaske, Kapuzenpulli und Pistole in der Hand auf und zwang sie auszusteigen. Nach etwas Überzeugungsarbeit, um dem Räuber klarzumachen, dass das Model 3 keinen Schlüssel hat, fuhr dieser etwas holprig davon.
Tesla mit Hubschrauber verfolgt
Der herbeigerufenen Polizei zeigte der von der OP noch etwas vernebelte Besitzer den Live-Standort seines Model 3 in der Tesla-App. Der Wagen parkte offenbar gerade bei einem McDonalds. Dort aß zufällig ein Polizist in Zivil, der den Fahndungsaufruf zu dem geraubten Tesla über Funk mithörte. Nach einer nicht näher beschriebenen Interaktion rammte der Räuber das Auto des Polizisten und flüchtete. Wieder mithilfe der Standort-Bestimmung in der Tesla-App lotste der Besitzer nun mehrere Streifenwagen zu dem offenbar gefährlich fahrenden Model 3. Nach einem Screenshot aus der App zu urteilen, fuhr der Räuber mit bis zu 154 km/h durch die Stadt. Der Besitzer berichtet sogar von Geschwindigkeiten bis zu 164 km/h.
Bald verfolgte die Polizei das geraubte Auto mit einem Hubschrauber, was dazu führte, dass der Täter den Tesla gegen einen Baum am Straßenrand setzte und dann zu Fuß weiter flüchtete. Dank des Hubschraubers konnte eine Streife ihn jedoch bald stellen und nach einem kurzen Faustkampf verhaften, berichtet der Tesla-Besitzer. Es handelte sich offenbar um einen 16-Jährigen, der polizeibekannt war.
Nutzer wollen Diebstahl-Modus
Auf Nachfrage von Twitter-Nutzern betonte der Besitzer, dass er während der Verfolgung weder den Valet-Modus einschalten noch die Geschwindigkeit begrenzen konnte. Beides ist über die App möglich, aber wie sich spätestens jetzt herausstellt, nur wenn der jeweilige Tesla geparkt ist. Ein Nutzer schlug daraufhin CEO Elon Musk vor, einen Diebstahl-Modus einzuführen. Das Model 3 im aktuellen Fall endete noch als Totalschaden – aber die Besitzer sind versichert und wollen sich bald einen neuen Tesla kaufen.