Bild: Tesla
Tesla wies diese Woche im Rahmen seines neuesten Quartalsberichts erstmals seit Jahren schwarze Zahlen aus. Der Elektroautobauer teilte mit, in den vergangenen drei Monaten 311,5 Millionen US-Dollar Gewinn gemacht zu haben. Im Vorjahreszeitraum wurden noch rund 619 Millionen Dollar Verlust gemeldet.
Die Tesla-Zahlen waren insgesamt deutlich besser als erwartet. Der Umsatz hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 6,8 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt – Analysten hatten mit 6,3 Milliarden Dollar gerechnet. Firmenchef Elon Musk stellte auch für das vierte Quartal Profitabilität in Aussicht – und für „alle kommenden Quartale“, sofern keine großen Kredite zur Zahlung fällig werden. Im nachbörslichen Handel schoss die Tesla-Aktie zeitweise 14 Prozent nach oben.
Neben einem Gewinn wies Tesla auch einen positiven Mittelzufluss (Free Cash Flow) aus und konnte sein Liquiditätspolster vergrößern. „Q3 2018 war ein wahrhaft historisches Quartal für Tesla“, erklärte der US-Hersteller. Das gute Ergebnis erreichten die Kalifornier unter anderem durch konzernweite Kostensenkungen und Neuverhandlungen mit Lieferanten sowie deutlich gestiegene Absatzzahlen.
Tesla lieferte in Q3 2018 insgesamt 56.065 Einheiten seines neuen Mittelklasse-Elektroautos Model 3 aus. Von der Limousine Model S und dem SUV Model X wurden 27.710 Stück an Kunden übergeben. Insbesondere für das Model 3 geht Tesla weiter von einem hohen Absatzpotential aus, allem voran durch den 2019 anstehenden Start in Europa und Asien.
Model-3-Produktion „stabilisiert“
Tesla machte im abgelaufenen Quartal entscheidende Fortschritte bei der Produktion des Model 3: Im Schnitt seien 4300 Exemplare in der Woche gefertigt worden, zum Quartalsende 5300. Das Produktionssystem habe sich mittlerweile „stabilisiert“. Zur Herstellung eines Model 3 seien 30 Prozent weniger Arbeitsstunden nötig gewesen als in den drei Monaten zuvor. Die mit dem dritten Großserien-Tesla verbundenen Bruttomargen hätten sich „sehr deutlich“ erhöht.
Musk betonte, trotz Fokus auf Profit nicht an Forschung und Entwicklung zu sparen, auch wenn die dafür ausgewiesenen Ausgaben zuletzt niedriger waren. Er sagte, das Unternehmen mache Fortschritte in der Entwicklung seines nächsten Produkts Model Y – ein SUV-Crossover.
Auch das Geschäft mit Energielösungen komme voran, so Tesla weiter. Die installierten Produkte kamen demnach im dritten Quartal auf eine Gesamtkapazität von 239 MWh – 118 Prozent mehr als in Q3 2017. Die Bestellungen für den Stromspeicher Powerwall sollen nach vorübergehenden Lieferschwierigkeiten zeitnah abgearbeitet werden. Für sein 2016 vorgestelltes Solardach geht Tesla wegen nötigen Optimierungsmaßnahmen erst für 2019 für deutlich steigende Zahlen aus.
Der jüngste Quartalsbericht dürfte den Druck auf Tesla und Musk deutlich senken. Während das Unternehmen in den vergangenen Monaten seine Profitabilität und den verspäteten Hochlauf des Model 3 vorantrieb, sorgte eine Klage der US-Börsenaufsicht SEC für Unruhe. Die Behörde wirft Musk vor, mit einer Nachricht zu einem möglichen Börsenrückzug von Tesla Anleger getäuscht zu haben.