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Zwei Tesla Model X bleiben im Sand stecken: So kommt man (vielleicht) allein wieder raus

collage

Bild: Touristsgowild & DriveTesla

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In den letzten Tagen wurden in sozialen und dann normalen Online-Medien gleich zwei Fälle von mehr oder weniger unvorsichtigen Personen gemeldet, die sich mit einem Tesla am Strand festgefahren hatten. Zuerst blieb ein schwarzes Model X am Centerville Beach in den USA wenige Meter vor der Wasserlinie stecken. Nach wenigen Minuten überrollten große Salzwasser-Wellen das Elektroauto, was zu erheblichen Beschädigungen bis hin zu einem Totalverlust geführt haben dürfte. Einen ähnlichen Fall, aber ohne Wasser-Schaden, gab es kurz darauf auf Sylt. Beide Teslas wurden herausgeschleppt – ginge das auch anders?

Tesla Model X im Sylter Sand

Auf der deutschen Insel geriet laut Berichten ein 18-jähriger Fahranfänger in die unangenehme Lage, mit einem weißen Model X im Sand der Küste zu versinken. Wie auf einem Video zu sehen ist, schaffte er es trotz starkem Allrad-Antrieb nicht mehr allein vom Strand und musste mit einen Traktor herausgezogen werden. Auch wenn sein Tesla anders als der in den USA trocken blieb, handelte er sich mit dem Ausflug neben den Abschlepp-Kosten ein Bußgeld ein. Auf Sylt ist Fahren auf dem Strand übrigens an dieser Stelle schlicht verboten.

Anderswo aber, zum Beispiel an manchen Orten in den USA oder auf Römö in Dänemark, ist es durchaus erlaubt, mit dem Auto direkt auf den Strand zu fahren. Auch dort könnte man unter ungünstigen Bedingungen unschuldig steckenbleiben. Aber zum Glück gibt es manchmal Auswege aus so einer Situation, die weniger aufwendig und teurer sind als Herausziehen mit einem starken zweiten Fahrzeug. Sie funktionieren übrigens grundsätzlich mit jedem Auto.

https://twitter.com/DriveTeslaca/status/1416424697944702977

Zuerst gilt es, das Problem einzugrenzen: Hat man nur zu wenig Traktion und die Räder haben sich ein wenig eingegraben, oder liegt schon das gesamte Fahrzeug auf? Im ersten Szenario hilft oft ein einfacher Trick: Luft ablassen. Bis auf circa 1 Bar wird der Luftdruck reduziert, wodurch die Reifen weniger prall gefüllt sind und deutlich mehr Auflagefläche und damit Grip bieten. Nachdem alle vier auf 1 Bar sind, lässt man im Fahrzeug durchdrehende Räder beim Anfahren zu (im Tesla: „Schlupfstart“) und versucht extrem vorsichtig anzufahren.

Notfalls mit Kennzeichen schaufeln

Eine zweite Person als Beobachter von außen kann hilfreich dabei sein. Sie kann sagen, ob sich die Räder drehen und ob es einen erkennbaren Vortrieb gibt. Ist das Fahrzeug nicht zu tief eingegraben, hilft dieser Trick oft schon, um sich selbst zu befreien. Danach natürlich wieder den Luftdruck auf die ursprünglichen Werte bringen.

Sollte das Fahrzeug dagegen schon aufliegen, also mit den Reifen tief eingegraben sein, muss man zu einem weiteren, recht anstrengenden Trick greifen: Ausbuddeln. Eine Schaufel hat man natürlich nur selten dabei, dafür aber immer zwei Kennzeichen, und auch die lassen sich notfalls abbauen und zum Graben nutzen. Das sollte man so lange tun, bis der Unterboden wieder komplett frei ist oder nur noch sehr gering aufliegt. Dann lässt sich wieder der Reifendruck reduzieren und ein sanfter Befreiungsversuch wagen.

Wie man im Tesla nicht steckenbleibt

Besser ist natürlich, man fährt sich erst gar nicht fest. Das kann und sollte zum einen bedeuten, nicht auf dafür nicht zugelassene Sand-Abschnitte zu fahren, auch nicht mit einem abgaslosen und vermeintlich nicht aufzuhaltenden Tesla-SUV. Und wenn man unter legalen Umständen in eine sandige Bredouille zu geraten droht, dann gilt die Regel: unfassbar sachte anfahren. Denn das maximale Drehmoment liegt bei Elektroautos bekanntlich sofort und ohne Verzögerung an.

Man sollte also keinesfalls Vollstrom geben, sondern sehr behutsam mit dem Pedal spielen. Bei Allradlern des Tesla-Portfolios ist dabei wichtig, durchgängig etwas Strom zu geben, damit die Elektronik erkennt, dass Räder an einer der Achsen durchdrehen. Nur so kann die andere Achse hinzugeschaltet und mit diesem Extra-Grip das eigene Auto befreit werden. Wer einmal Grip und Traktion wieder gefunden hat, fährt so lange weiter, bis er sicheren Untergrund erreicht hat.

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