Bild: Tesla (Symbolfoto)
Die Preise bei Tesla sind bis Mitte Juni weltweit mehrfach gestiegen, und auch in China wurden durch die mehrwöchigen Corona-Sperren und dann -Einschränkungen für die Gigafactory in Shanghai zusätzlich die Wartezeiten für Model 3 und Model Y länger. Trotzdem soll es in China jetzt zum ersten Mal seit längerer Zeit eine zusätzliche Verkaufsförderung von Tesla geben. Die scheint allerdings auf die Hauptstadt Peking begrenzt zu sein und dürfte das Unternehmen auch sonst nicht viel kosten.
Extra-Anreiz bei Tesla in Peking
Von dem Extra-Anreiz bei Tesla berichtete am Sonntag die chinesische Publikation Shanghai Securities Journal in Zusammenhang mit einer neuen Elektroauto-Förderung der Stadt-Regierung von Peking. Dort kann man seit Anfang Juni 10.000 Renminbi (1400 Euro) Zuschuss bekommen, wenn man ein NEV kauft, also ein reines Elektroauto, einen Plugin-Hybrid oder (eher theoretisch) ein Wasserstoff-Auto. Voraussetzung ist, dass man damit ein mindestens ein Jahr altes Verbrenner-Fahrzeug ersetzt. Anders als bei der in dieser Hinsicht gnadenlosen deutschen Umweltprämie von 2009, die dafür den Kosenamen Abwrackprämie bekam, muss es aber nicht unbedingt verschrottet werden: Alternativ ist ein externer Transfer möglich, wofür bei einer Subvention für Pekinger Bürger das Verlassen des Stadt-Bezirks ausreichen dürfte.
Wie Shangai Securities laut einer Google-Übersetzung weiter berichtet, bringt die Pekinger Prämie bereits zunehmend Verbraucher dazu, sich nach einem NEV umzusehen. Tesla habe dabei nach Angaben eines Vertreters des Unternehmens vor kurzem zusätzlich eigene Anreize eingeführt: Wer von Anfang Juli bis Ende Dezember dieses Jahres ein neues Model 3 oder Model Y bestellt, muss sich zum einen nicht um die Bewertung des Tausch-Verbrenners kümmern, denn dafür kommt kostenlos ein Spezialist ins Haus. Und Kunden in dem Programm bekommen 90 Tage lang kostenlos die Software-Option Enhanced Autopilot (EAP), die zum Kaufen in China sonst umgerechnet 4500 Euro kostet.
Nachdem es diese Autopilot-Option früher schon mit anderen Funktionen unter demselben Namen wie heute gab, hat Tesla sie Anfang 2021 in Europa und China und zuletzt auch in Nordamerika wieder eingeführt. Zusätzlich zum kostenlosen Basis-Autopilot ermöglicht sie automatische Spur- und Autobahn-Wechsel (in Europa seit kurzem nur noch nach Bestätigung) sowie automatisches Parken und Herbeirufen. Mit dem vollen FSD-Paket zum international doppelten EAP-Preis kommt das Beachten von roten Ampeln und Stopp-Schildern sowie als Zusage für die Zukunft automatisches Lenken in der Stadt hinzu.
Autopilot-Extra per Software-Update
Dass die zusätzliche Quasi-Abwrackprämie von Tesla nur in Peking angeboten wird, steht in dem Bericht aus China nicht explizit, ist aber anzunehmen. Denn sie wird in den Zusammenhang mit dem städtischen Programm gestellt, und bei einem landesweiten Angebot würden vermutlich auch andere Publikationen darauf aufmerksam und darüber berichten. Unabhängig davon ist zumindest der Software-Teil der Tesla-Prämie für das Unternehmen ohnehin kostenlos, weil sich die Extra-Funktionen ohne zusätzliche Ausgaben per Funk-Update aufspielen lassen. Tatsächlich könnte sich die Zugabe letztlich sogar als lukrativ erweisen, falls sie mehr Tesla-Kunden dazu bringt, sich nach dem Test für einen Kauf von EAP oder sogar FSD zu entscheiden.