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Autonomie-Ironie: Roboter-Taxi von Waymo verletzt Roller-Fahrer – im manuellen Modus

waymo jaguar i-pace strasse

Bild: Waymo (Symbolfoto)

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Es ist kein schönes Bild: Ein Mann mit Mund-Nasen-Schutz im Kapuzen-Sweatshirt sitzt offenbar angeschlagen auf der Straße, vor ihm ein weißes Elektroauto im SUV-Format, dessen Sensor-Anbauten und Aufschrift erkennen lassen, dass es sich um eines der Roboter-Taxis handelt, die von der Google-Tochter Waymo seit kurzem auch in San Francisco getestet werden. Halb unter dem rechten Vorderrad des Jaguar i-Pace ist ein E-Scooter zu sehen. Also scheint hier ein autonom fahrendes Auto einen Menschen erwischt und verletzt zu haben.

Uber-Testwagen tötete Passantin

Das erinnert an einen ähnlichen Fall mit einem Test-Auto von Uber, das 2018 im US-Bundesstaat Arizona eine Frau mit einem Fahrrad überrollt und getötet hatte. Bei dem aktuellen Waymo-Zusammenstoß erlitt der Mann laut Polizei nur leichte Verletzungen, aber auch so ist er geeignet, Zweifel an der von vielen einschließlich Tesla angestrebten autonomen Zukunft zu wecken oder zu verstärken. Allerdings wäre diese Reaktion nicht passend. Denn wie sich schnell herausstellte, war jedenfalls nach Waymo-Angaben kein Computer für den Unfall in San Francisco verantwortlich.

Wohl als erster berichtete über den Zusammenstoß in der Tech-Stadt ein Autor der Zeitschrift Wired auf Twitter. „Autonomes Auto von Waymo scheint einen Unfall mit einem Roller in Downtown SF gehabt zu haben“, schrieb er zu dem eingangs geschilderten Foto. In einer weiteren Nachricht erwähnte er, dass nach dem „Verkehrszwischenfall mit Mensch und Roboter“ jetzt ein Feuerwehrauto und ein Krankenwagen vor Ort seien. Passanten würden schon über eine dicke Entschädigung des Autonomie-Anbieters für den Geschädigten spekulieren.

Nicht viel später aber folgte sozusagen die Entwarnung für alle diejenigen, die auf eine große Zukunft für fahrerlose Autos setzen. In einer ebenfalls auf Twitter wiedergegeben Mitteilung bestätigte Waymo, eines der eigenen Roboter-Autos sei am Donnerstagabend an einer Kollision mit einem motorisierten Roller beteiligt gewesen. Aber: „Der Autonomie-Spezialist hatte den autonomen Modus des Fahrzeugs kurz vorher deaktiviert und fuhr im manuellen Modus.“ Die Kontrolle über das sonst selbstständig fahrende Elektroauto hatte in dem kritischen Moment laut Waymo also ein Mensch.

Teslas KI-Chef: Maschinen kommen

Also war der Vorfall weniger eine Warnung vor den Gefahren von Computern am Steuer als auf ironische Weise fast das Gegenteil: eine Erinnerung daran, dass aktuell hauptsächlich Menschen immer wieder an Teilen der schwierigen Aufgaben im Straßenverkehr scheitern. Das nennt zum Beispiel Tesla-Chef Elon Musk als Grund dafür, warum er mittels Autopilot-Weiterentwicklung lieber KI-Systeme fahren lassen möchte.

Dass in San Francisco jetzt offenbar sogar ein professioneller Fahrer einen Verkehrsteilnehmer mit E-Scooter übersah, macht den menschlichen Aspekt des Problems nur zu deutlich. Auf der anderen Seite zeigt die Tatsache, dass vor der Kollision ein Mensch an das Steuer des Waymo-Jaguar gerufen wurde, dass auch die Technik noch gelegentlich überfordert ist. Laut Teslas KI-Chef Andrej Karpathy leben wir aktuell eben in einer „lustigen“ und kurzen Zeit, während der die Überlegenheit von Maschinen gegenüber Menschen beim Fahren noch umstritten ist.

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