Bild: Tesla
Am Wochenende hat Tesla-CEO Elon Musk alle Details zum kommenden Autopilot-Update v8.0 im offiziellen Tesla-Blog veröffentlicht. Wie es heißt, wird zukünftig der Radar-Sensor die entscheidenden Daten liefern, um zu Entscheiden, ob das Fahrzeug weiterfahren oder bremsen soll. Bisher wurde diese Entscheidung anhand der Kamera-Daten gefällt.
Das Update soll innerhalb der nächsten zwei Wochen over-the-air in allen Tesla-Fahrzeugen eingespielt werden. Tesla möchte neben „einem Dutzend kleinerer Veränderungen“ das Radar-Bild als zentrales Informationssystem nutzen. Sollte der Radar beispielsweise eine Vollbremsung für nötig halten, so kann er diese vollziehen, ohne dass die Kamera die Sichtung des Hindernisses bestätigen muss.
Tödlicher Unfall in den USA: Kamera erkannte Hindernis nicht
Anfang Mai dieses Jahres ereignete sich ein erster tödlicher Unfall in den USA, bei dem ein Model S mit eingeschaltetem Autopiloten gegen die weiße Flanke eines Sattelzugs gefahren ist, da es diese nicht vom hellen Himmel unterscheiden konnte. Das Radar soll den Sattelzug erkannt haben, durfte zu der Zeit die Entscheidung der Kamera jedoch nicht überstimmen.
Ein Problem des Radars ist jedoch die Höhenberechnung. Wenn ein Objekt in weiter Ferne liegt, kann das Radar unmöglich die Höhe des Objekts über der Fahrbahn bestimmen. Dieses Problem möchte Tesla jedoch mit Schwarmwissen lösen. Die Fahrzeuge sollen dabei der Tesla-Cloud GPS-Daten von Brücken, Schildern und weiteren stationären Objekten melden, die dann im System eingespeichert werden.
Obwohl auch öfter Tesla-Testfahrzeuge mit LiDAR-Systemen (Laserlicht) erblickt wurden, hält Musk dieses System für weniger gut geeignet, als den Radar (Funkwellen). Letzterer könne laut dem CEO auch durch Nebel, Dunst, Regen und Schnee sehen, was LiDAR eben nicht kann. Die Funkwellen können sogar unter und um einem vorausfahrenden Auto sehen und beispielsweise kommende Hindernisse erkennen.
Schwarmwissen wird noch jahrelang für Verbesserungen sorgen
Obwohl Elon Musk im anschließenden Conference Call zugeben musste, dass man durch die Hardware „nahezu am Limit“ des Machbaren sei, deutete er an, dass die Software noch deutlich verbessert werden könne. Die eingespeisten Daten durch Schwarmwissen dürften bei aktueller Hardware noch für „jahrelange Verbesserungen“ sorgen, hieß es.
Um die neuen Verbesserungen zu ermöglichen hat Tesla neue Treiber für den Radar vom Zulieferer Bosch erhalten, die es erlauben, mehr erfasste Daten auszuwerten. Außerdem musste der Autobauer die entsprechende Software programmieren, damit diese Daten ausgewertet und verarbeitet werden konnten.
Weitere Details zum kommenden Autopilot-Update v8.0 gibt es in diesen beiden Artikeln: