Bild: Tesla (Symbolbild)
Mitte November 2020 leitete die Nachricht, dass Tesla Ende des Jahres doch in den wichtigen Börsen-Index S&P 500 aufgenommen werden sollte, den nächsten Kursaufschwung bei der Aktie ein, der von knapp über 400 Dollar bis zwischenzeitlich 900 Dollar führte. Denn Billionen Dollar weltweit sind in passive ETFs und Fonds investiert, die bei einer Index-Aufnahme gar keine andere Wahl haben, als die jeweilige Aktie zu kaufen. Gleichzeitig werden auch in der Finanzwelt die Faktoren Umwelt, Gesellschaft und Governance (englisch zusammengefasst als ESG) immer wichtiger. Und laut einem Bericht hat Tesla in diesem April erstmals die Chance, auch in den ESG-Ableger des S&P 500 aufgenommen zu werden.
Tesla zweitschwerste Aktie in SRI-Index
Nach Daten der Analyse-Firma TrackInsight befinden sich inzwischen 7 Prozent aller Tesla-Aktien im Besitz von ETF, also börsengehandelten Fonds, von denen viele nur einen Index nachbilden. Der Wert dieser Anteile betrug Ende vergangenen Jahres 48,5 Milliarden Dollar, geht aus einem Bericht der Financial Times (FT) von dieser Woche hervor. Insgesamt 518 ETFs hätten in Tesla investiert. Besser als jede andere zeige die Aktie, welchen Einfluss Index-Anbieter inzwischen auf die Kapitalströme hätten, sagte ein ETF-Stratege der Zeitung.
In den S&P 500 wurde Tesla mit einer Gewichtung von 1,6 Prozent aufgenommen, die sich aus seinem Ende Dezember 2020 noch höheren Börsenwert ergab. Daneben gehört die Aktie aber auch zu anderen Indizes, die sie zum Teil stärker beeinflusst. Das gilt zum Beispiel für den MSCI USA SRI. Dabei steht SRI für Socially Responsible Investment, also ungefähr das Gleiche wie ESG. Das Gewicht von Tesla in diesem US-Index beträgt laut dem FT-Bericht rund 7 Prozent. Höher ist mit 20 Prozent nur Microsoft gewichtet.
Bitcoin könnte zu ESG-Problem werden
Seine ESG-Meriten könnten Tesla zugleich den Weg in einen weiteren wichtigen Index ebnen: den S&P 500 ESG. Dafür würden alle Unternehmen im S&P 500 nach ESG-Kriterien bewertet und dann beginnend bei den besten in den Unter-Index aufgenommen, bis in jeder Branche 75 Prozent der Gesamtkapitalisierung berücksichtigt sind, erklärte ein Vertreter von S&P Dow Jones Indices der FT.
Ende April soll die nächste jährliche Neugewichtung des ESG-Index anstehen, bei der Tesla als neues Mitglied des S&P 500 erstmals eine Chance hätte, in ihn aufgenommen zu werden. Dass die Aktie schon in dem vergleichbaren SRI-Index von MSCI ist, spricht für gute Erfolgsaussichten. Allerdings hat Tesla im Januar 1,5 Milliarden Dollar seiner Reserven in Bitcoin investiert, was als Beteiligung an Energie-Verschwendung kritisiert wurde. Laut dem FT-Bericht berücksichtigen aktuell weder MSCI noch S&P Bitcoin-Engagements in ihren ESG-Bewertungen, aber das könne sich in Zukunft ändern.