Bild: Tesla (Skizze zu Design-Wettbewerb in China)
In diesem Januar wollte sich Tesla-CEO Elon Musk vielleicht nur ein bisschen Ruhe verschaffen. Für die Telefon-Konferenz zu den Geschäftszahlen 2021 Ende des Monats hatte er ein Update über die Produkt-Roadmap bei Tesla angekündigt – das dann aber nur darin bestand, Cybertruck, Semi und Roadster auf frühestens 2023 zu verschieben und ein zuvor in Aussicht gestelltes Elektroauto für 25.000 Dollar vorerst abzusagen. Im April kündigte Musk dann aber doch wieder ein weiteres Fahrzeug an, das er zunächst als „spezielles Robotaxi“ bezeichnete, und im Oktober sprach er von einer neuen Plattform mit 50 Prozent niedrigeren Kosten. Und laut einem aktuellen Bericht wird daran konkret gearbeitet – mit einem möglichen Start in 2024.
Doch kleinerer Tesla ab 25.000 Dollar?
Angestrebt würden Produktionskosten unterhalb von 20.000 Dollar, berichtete am Donnerstag die Publikation The Detroit Bureau unter Berufung auf mehrere Quellen, die sich zum Teil innerhalb von Tesla befinden sollen. Der Verkaufspreis solle auf jeden Fall unter 35.000 Dollar liegen und werde möglicherweise sogar bei 25.000 Dollar beginnen. Erwartet werde kein abgespecktes Model 3, sondern ein kleineres Elektroauto, das dank Skateboard-Plattform trotzdem genügend Innenraum habe.
Die Erwähnung einer eigenen Plattform entspricht den Aussagen von Tesla-CEO Musk bei einer Telefon-Konferenz im Oktober. In der gab er zunächst den erfolgten Start einer begrenzten Produktion des Semi (also doch wieder früher) bekannt und bekräftigte, ab Mitte 2023 werde der Cybertruck folgen. Und auf Nachfrage bestätigte Musk auch, dass Tesla an einer dritten Plattform arbeitet. Die Produktion eines Elektroautos darauf werde Tesla wahrscheinlich halb so viel kosten wie auf der für Model 3 und Model Y.
Noch nicht sicher erfahren ließ sich laut Detroit Bureau, welche Form der dann kleinste Tesla bekommen soll. In Frage komme sowohl eine Limousine als auch ein Kompaktwagen als auch ein kleineres SUV. Unabhängig davon hätten mehrere Analysten Tesla gute Chancen mit einem Elektroauto in einem niedrigeren Preis-Bereich zugesprochen. Die Publikation sieht die Entscheidung dafür nach der vorherigen Musk-Absage als Kehrtwende, die dadurch ausgelöst worden sei, dass wichtige Konkurrenten zunehmend Elektroautos für dieses Segment planen.
Musk bestätigte neue Elektroauto-Generation
Mit Kosten-Senkungen mittels großen Druckguss-Teilen und LFP-Batterien habe Tesla gute Chancen, auch zu niedrigeren Preisen ein profitables Elektroauto anbieten zu können, heißt es in dem Bericht weiter. Die Marge sei damit möglicherweise etwas niedriger, aber ein bezahlbares Einstiegsmodell könne zusätzlich der Entstehung früher Kunden-Loyalität dienen. Beobachter (also nicht Insider) würden nicht mit einem Verkaufsstart vor 2024 rechnen, und angesichts der Tesla-Geschichte verpasster Termine könne es auch noch länger dauern, schreibt Detroit Bureau. Die Weichen in Richtung des nächsten Schritts in die Masse scheinen aber jetzt gestellt zu sein. Die Produktion des Elektroautos „der nächsten Generation“ werde mit Sicherheit höher sein als die aller anderen Teslas zusammen, sagte CEO Musk dazu im Oktober noch.