Bild: NTSB
Mitte April ereignete sich in Texas ein tödlicher Unfall mit einem Tesla, der noch mehr Aufmerksamkeit erregte als andere. Zwei Männer kamen in dem Model S ums Leben, nachdem es von der Fahrbahn abgekommen war, einen Baum gerammt und lichterloh zu brennen angefangen hatte. Noch dramatischer schien der Fall, weil es zunächst hieß, keiner der beiden Getöteten habe am Steuer gesessen, sodass das Autopilot-System verdächtigt wurde. Diese Theorie hielt aber nicht lange – und jetzt wird berichtet, dass der Besitzer und mögliche Fahrer des Unfall-Tesla einen hohen Blutalkohol-Wert hatte.
Tesla-Test nach Alkokol-Konsum
Laut der Nachrichten-Agentur Reuters wurden bei dem 59 Jahre alten Besitzer in der Autopsie 0,151 Gramm Ethylalkohol pro 100 Milliliter Blut festgestellt. Das dürfte einem Wert von 1,5 Promille entsprechen und ist nicht nur viel, sondern in Texas auch verboten: Ähnlich wie früher in Deutschland gilt man dort ab 0,8 Promille am Steuer als offiziell berauscht. Bei dem 69 Jahre alten Freund des Besitzers, der auf dem Beifahrersitz vorgefunden wurde, soll der Promille-Wert bei 0,75 gelegen haben.
Die Nachrichten-Agentur Bloomberg hat außerdem mehr darüber in Erfahrung gebracht, was sich vor dem tödlichen Unfall abgespielt hat. Demnach waren die beiden Männer zusammen mit ihren Ehefrauen in einem Restaurant und kamen gegen 21 Uhr zurück. Bei dem Essen wurde auch Alkohol konsumiert. Wieder zuhause, sprachen die beiden Getöteten nach Aussagen ihrer Ehefrauen über die „Selbstfahr-Fähigkeit“ des Tesla Model S, berichtet Bloomberg, und fuhren dann noch einmal damit los. Eine Haus-Kamera habe aufgezeichnet, dass der Besitzer dabei auf dem Fahrer-Platz saß. Gut eine halbe Stunde später wurde er tot auf der Rücksitzbank des brennenden Elektroautos gefunden, sein Freund auf dem Beifahrer-Sitz.
Dass die beiden Männer nicht vom Autopilot-System gegen den Baum gesteuert wurden, hatten bereits erste Untersuchungen der Verkehrsbehörde NTSB gezeigt. In dem Umfeld mit Straßen ohne Markierungen konnte das System gar nicht aktiviert werden, wie Tesla-CEO Elon Musk schon kurz nach dem Unfall auf Twitter schrieb.
Besitzer von Model S wechselte Platz
Die neuen Informationen, die Bloomberg offiziellen Berichten entnahm, sprechen ebenfalls dafür, dass hier schlicht ein Mensch einen tragischen Fehler gemacht hat. Mit hohem Tempo soll sein Tesla von der Wohnstraße abgekommen, über einen Randstein und etwa 30 Meter Gras gefahren, den Baum gerammt und dann in Flammen ausgebrochen sein. Als Ursache für seinen Tod nennt der Autopsie-Bericht laut der Agentur stumpfe Traumen und thermische Verletzungen sowie Einatmen von Rauch. Offen ist damit aber weiterhin, wie und warum der Besitzer des Model S vom Fahrersitz auf die Rückbank wechselte.