Bild: Tesla
Als Tesla-CEO Elon Musk vergangenes Jahe in einem Live-Podcast vor der Kamera an einem Joint zog, waren Führungskräfte beim Batterie-Partner Panasonic entsetzt. „Was werden die Anleger denken?“, soll sich einer der Manager gefragt haben. Das berichtet jetzt das Wall Street Journal (WSJ) in einem langen Artikel, in dem das Verhältnis zwischen Tesla und Panasonic als angespannt beschrieben wird und von einem „Kultur-Konflikt“ die Rede ist.
Die beiden Unternehmen haben für mehrere Milliarden Dollar zusammen eine Gigafabrik im US-Bundesstaat Nevada aufgebaut, in der Batterien für das Model 3 entstehen. Für Model S und Model X liefert Panasonic ebenfalls nahezu exklusiv Batteriezellen zu. Doch zuletzt gab es öffentlichen Streit um die Kapazität der Akku-Gigafactory, und die Panasonic-Führung störe sich an Musks Verhalten, Management-Stil und ständigen Forderungen nach Preissenkungen, schreibt das WSJ.
Laut dem Bericht war die enge Kooperation mit Tesla bei Panasonic von Beginn an umstritten. Zuletzt habe sie dem japanischen Unternehmen hohe Verluste eingebracht, und es habe gezögert, zusammen mit Tesla nach China zu gehen, wo demnächst in einer weiteren Gigafabrik ebenfalls Model 3 gebaut werden sollen. In diesem August war bekannt geworden, dass Tesla die Batteriezellen dafür von LG Chem beziehen wird. Außerdem bereitet das Unternehmen allem Anschein nach intensiv eine eigene Zellproduktion vor.
Trotz der Spannungen versuchen die beiden Unternehmen aber offenbar weiter, gut miteinander aufzukommen – auf gewisse Weise sind sie auch aufeinander angewiesen. Seit diesem Jahr trifft Panasonic-CEO Kazuhiri Tsuga einmal pro Quartal Musk in den USA, um Probleme direkt zu besprechen. Und auf Anfrage betonten beide Unternehmen gegenüber dem WSJ ihre lange Beziehung und bekräftigten, „an unserer gemeinsamen Vision für eine nachhaltigere Zukunft zu arbeiten“.