Bild: Tesla
Viele Neugierige warten auf die abschließende Genehmigung für die Gigafactory in Grünheide bei Berlin, an der Tesla seit Anfang 2020 baut, denn erst dann darf sie Model Y in hoher Zahl produzieren und verkaufen. Weil seit einer Vorab-Genehmigung dafür von Anfang Januar an manchen Tagen Dutzende neue Model Y auf dem Gelände auftauchen, gehen manche zudem davon aus, dass die Fabrik tatsächlich nur noch auf den offiziellen Startschuss wartet. Nach Informationen, die dem YouTube-Kanal von teslamag.de zugingen, fehlt für eine Produktion in großen Stückzahlen aber noch wichtige Technik.
Tesla-Fabrik noch nicht vollständig
Die Angaben stammen aus dem Umfeld der von Tesla-Chef Elon Musk mehrfach gelobten deutschen Maschinenbau-Branche. Spezialisierte Unternehmen, von denen manche mangels Börsennotierung wenig bekannt sind, leisten wichtige Beiträge zur Realisierung der Gigafactory bei Berlin und von anderen Tesla-Projekten. Nach früheren Informationen von teslamag.de liefert zum Beispiel der deutsche Maschinenbauer Saueressig Anlagen für die Produktion von 4680-Zellen in Fremont sowie in Grünheide und Texas.
Um Batterien geht es bei der Lücke, die teslamag.de jetzt mit Blick auf die deutsche Gigafactory bekannt wurde, nicht. Die Akkus kommen bis auf weiteres aus China, wie CEO Musk bei einem Besuch im Oktober 2021 schon andeutete und vergangene Woche im Quartalsbericht bestätigte (das Foto oben wurde darin veröffentlicht). Anders als die zwei Hauptgebäude für die Elektroauto-Produktion in Grünheide ist später begonnene Batterie-Halle für eigene 4680-Zellen schließlich noch nicht einmal außen fertig.
Doch wie aus der informierten Quelle zu erfahren war, wird auch der Antriebsstrang für die Model Y Performance, die immer wieder neu auf dem Gigafactory-Gelände zu sehen sind, noch nicht vor Ort produziert. Dafür ist der quadratische Bau neben dem langen Hauptgebäude vorgesehen. Doch nach den Angaben sind noch nicht einmal alle für die Antriebsfertigung benötigten Anlagen vor Ort. Sie sollen erst später zu Tesla gebracht werden. Bis sie dort auf hohe Stückzahlen kommen, könnten noch „ein paar Monate“ vergehen, hieß es.
Model Y mit Antrieb aus China oder USA
Die Vorab-Genehmigungen, die Tesla erst für die testweise Produktion von 250 Model Y und dann von 2000 weiteren erteilt wurden, scheinen diese Darstellung zu bestätigen. Darin wird für entsprechend begrenzte Mengen die Nutzung der Bereiche Presswerk, Gießerei, Karosseriebau, Lackierei und Endmontage erlaubt. Von einer Produktion des Antriebsstrangs oder von Komponenten dafür ist aber in beiden Genehmigungen nicht die Rede.
Bis auch dieser Bereich bereit ist und läuft, beziehe Tesla Antriebe als vollständige Baugruppe aus China oder Fremont, vermutete die Quelle. Aber dort laufe die Produktion auf Hochtouren, sodass wohl nicht viele Komponenten für Deutschland übrig blieben. Deshalb sei mit vorerst sehr begrenzten Stückzahlen an Model Y aus der Gigafactory bei Berlin zu rechnen. Informationen aus China sollen gleichzeitig dafür sprechen, dass Tesla seine dortige Produktion, die 2021 schon die im Stammwerk Fremont überstieg, in diesem Jahr weiter drastisch erhöhen will.