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Aus China für Kanada: Tesla will Model Y als Basis-Version nach Nordamerika importieren

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Bild: Tesla

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Die Produkt-Palette von Tesla ist überschaubar – und wird zusätzlich auf den einzelnen Märkten uneinheitlicher. Wohl am breitesten ist die Auswahl in Europa, wo sowohl als auch das Model 3 als auch das Model Y in drei Versionen angeboten werden, während es in China wie den USA kein mittleres Model 3 mehr gibt. Beim Model Y wiederum fehlte in Nordamerika bislang die Basis-Variante. Das hat sich jetzt geändert: Seit Anfang des Monats bietet Tesla es exklusiv in den USA mit den eigenen 4680-Akkus an – und zum Nachbarn Kanada kommt überraschend das Model Y RWD, wie es auch in Europa verkauft wird, aus der Gigafactory in China.

Model Y in Kanada mit Förderung

Seit Ende vergangener Woche ist das Model Y mit Heckantrieb und 394 Kilometern Reichweite im Tesla-Konfigurator für Kanada (s. Foto oben) zu sehen. Es unterscheidet sich also von der Basis-Version in den USA, die Allrad-Antrieb und eine EPA-Reichweite von 449 Kilometern hat. Das war bereits ein Anzeichen dafür, dass das kanadische Modell nicht ebenfalls aus der Tesla-Fabrik in Texas stammt. Und tatsächlich berichtete die Nachrichten-Agentur Reuters am Montag, dass das Model Y RWD für Kanada in der chinesischen Gigafactory produziert wird.

Damit dürfte es stärker dem kleinsten Model Y ähneln, das Tesla seit Sommer 2022 auch in Europa anbietet, wie das kleinste Model 3 ausgestattet mit einem LFP-Akku von CATL. Laut dem Reuters-Bericht hat die Produktion für Kanada in China bereits begonnen. Zur voraussichtlichen Auslieferung war am Montag im Konfigurator dieser Mai bis Juli angegeben, und das neue Model Y lässt sich abweichend von China und Europa nur mit schwarzem Innenraum bestellen. Nach den Angaben ist es für eine Elektroauto-Förderung in Höhe von 5000 kanadischen Dollar qualifiziert, was jetzt auch für die mittlere Variante gilt.

Darin könnte eine Motivation von Tesla dafür gelegen haben, in Kanada abweichend von den USA ein Model Y mit weniger als 250 Meilen Reichweite wieder einzuführen. In der Heimat gab es sie ab Anfang 2021 für einige Wochen, doch dann verschwand sie wieder aus dem Konfigurator, und CEO Elon Musk erklärte, sie habe mit ihren 244 Meilen nicht den „Exzellenz-Standard“ von Tesla erfüllt. Denkbar wäre trotzdem, dass das Model Y RWD in die USA zurückkehrt, denn laut Reuters wurde es vor dem Kanada-Start für ganz Nordamerika entwickelt und getestet. Ende 2022 berichtete die Agentur, Tesla denke über Exporte aus China in diese Region nach, was Musk als „falsch“ abtat.

China-Akkus für deutsche Tesla-Fabrik

Tatsächlich widerspricht der Import aus China widerspricht dem Konzept von Tesla, seine Elektroautos mitsamt allen Komponenten möglichst auf dem Kontinent zu produzieren, auf dem sie anschließend auch verkauft werden. Die Eröffnung und steigende Produktion der deutschen Gigafactory geht in diese Richtung, und die Kapazität für Nordamerika wurde wenig später durch den Start der neuen Tesla-Fabrik in Texas erhöht. Denkbar wäre auf der anderen Seite, dass das kleine Model Y aus China für Kanada ein Signal dafür ist, dass die lokale Produktion dieser Version für Europa in der deutschen Gigafactory bald beginnt, womit seit einer Weile gerechnet wird. Die Akkus dafür würden aber wohl weiterhin aus China kommen.

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