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Dämpfer vom Tesla-Chef: Milliarden-Geschäft mit Hertz noch nicht in trockenen Tüchern

tesla model-3 hertz

Bild: Hertz

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Am Montagabend bis Börsenschluss hatte die Tesla-Bewertung nach einem weiteren Kursanstieg der Aktie um 8,5 Prozent auf 1208,59 Dollar schon grob die dritten hundert Milliarden innerhalb von einer Woche hinzugewonnen. Vergangene Woche begeisterte sich der Markt für die Nachricht, Hertz habe 100.000 Elektroautos von Tesla zum Listenpreis gekauft, Anfang der neuen kam hinzu, dass in den Niederlanden die angekündigte Öffnung des Supercharger-Netzes für alle begonnen hat. In der Nacht auf Dienstag dämpfte Tesla-CEO Elon Musk die Euphorie allerdings erheblich, indem er erklärte, für das Großgeschäft mit Hertz gebe es noch gar keinen Vertrag.

Aktualisierung: Unabhängig davon hat Tesla aber schon begonnen, Autos für die Hertz-Flotte zu liefern. Das teilte jedenfalls ein Sprecher des Vermieters auf Anfrage von CNBC hin mit. Die Lieferungen hätten begonnen und die Nachfrage der eigenen Kunden danach sei sehr hoch, wird er zitiert. Der Plan, bis Ende 2022 auf 100.000 Teslas zu kommen, gelte weiterhin. Die Aktie von Tesla machte im frühen Handel den Großteil ihrer vorbörslichen Verluste wett, die von Hertz stieg um mehr als 10 Prozent.

Tesla-Aktie verliert vorbörslich

Im vorbörslichen US-Handel verlor die Tesla-Aktie bis gegen 12 Uhr deutscher Zeit rund 4,5 Prozent und gab somit ungefähr 45 Milliarden Dollar der am Vortag gewonnenen Marktkapitalisierung wieder ab. Auf Twitter und bei Medien herrschte Verwirrung. Denn vergangene Woche hatte Musk sich zwar bereits über den ersten Kurssprung von 12,7 Prozent auf erstmals mehr als 1000 Dollar bei Tesla gewundert, aber auch geschrieben, „an Hertz verkaufte Autos haben keinen Rabatt“.

Das hörte sich ebenso nach einem fest vereinbarten Geschäft an wie die Hertz-Meldung vom Tag zuvor, man gebe eine bedeutende Investition für die größte Elektroauto-Mietflotte der USA mit einer ersten Bestellung von 100.000 Teslas bekannt. Außerdem begann bereits die in der Meldung angekündigte Werbekampagne mit dem Football-Spieler Tom Brady, der dafür vor weißen Tesla Model 3 auftrat. Später sprach der CEO Mark Fields sogar davon, statt wie zunächst ebenfalls gemeldet 50.000 werde Hertz bis zu 150.000 Teslas zur Vermietung an Uber-Fahrer kaufen.

Das heizte einerseits die Euphorie bei der Tesla-Aktie weiter an, war aber andererseits zumindest im Rückblick ein Indiz dafür, dass das Geschäft noch gar nicht fertig verhandelt ist – zu den Konditionen sagte Fields auch auf Nachfrage nichts Konkretes. In der Nacht auf Dienstag dann kam die Twitter-Mitteilung von Musk: Für den Fall, dass irgendetwas davon auf Hertz basiere, wolle er betonen, „dass bislang kein Vertrag unterzeichnet wurde“, schrieb er an einen Tesla-Club, der sich nach dem neuen Plus von Montag für die jüngsten Kursgewinne bedankte.

Musk: Hertz-Deal ökonomisch irrelevant

Nach der vorbörslichen Reaktion der Aktie zu urteilen, kam diese Auskunft völlig überraschend. Sie dürfte so zu verstehen sein, dass Tesla zwar wie vorher von Musk geschrieben den Listenpreis für jedes der 100.000 Elektroautos haben will, dass Hertz damit aber noch nicht unbedingt einverstanden ist. Dass der Kauf trotzdem schon verkündet wurde, wäre dann erstaunlich. Hier könnte eine Rolle gespielt haben, dass bereits kurz vorher die Nachrichten-Agentur Blomberg darüber berichtete – das könnte Hertz dazu gebracht haben, die eigene Ankündigung vorzuziehen. Tesla-Chef Musk schien jedenfalls auf Twitter gleich die Preis-Verhandlungen weiterzuführen: „Der Hertz-Deal hat null Auswirkungen auf unsere Wirtschaftlichkeit“, schrieb er, wie um noch einmal deutlich zu machen, dass ein Rabatt dafür nicht in Frage kommt.

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