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Prämien-Chaos bei Tesla: Fahrer von Model 3 sitzt stundenlang am Supercharger fest

Tesla-Model-3-Verkaufszahlen-USA-April-2019

Bild: Tesla (Symbolbild)

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In seinem Referral-Programm bietet Tesla bestehenden Kunden für die Weiterempfehlung an neue Käufer derzeit kostenloses Supercharging über 1500 Kilometer für beide Seiten an; hinzu kommt die Chance, monatlich ein Model Y und quartalsweise einen Tesla Roadster zu gewinnen. Diese Prämien haben einen geringen finanziellen Wert, trotzdem wird insbesondere das freie Laden gern mitgenommen. Mehrere Tesla-Kunden in den USA wie Deutschland meldeten jetzt aber Probleme mit den Referral-Gutschriften – und einer saß deswegen mehrere Stunden an einem Supercharger fest.

Prämien-Verwirrung in Tesla-Foren

Ohnehin herrscht eine gewisse Verwirrung darüber, wann genau die freien Lade-Kilometer gutgeschrieben und abgebucht werden und wie lang sie jeweils gelten, zumal wenn nach einem ersten Referral weitere hinzukommen. Tesla scheint die Regeln dafür auch von Zeit zu Zeit zu ändern. Und aktuell gab es zum Beispiel im deutschen Forum Tesla Fahrer und Freunde mehrere Meldungen darüber, dass Supercharging trotz Kilometer-Guthaben berechnet wurde oder verwirrende oder fehlende Angaben im Konto standen.

Derlei Probleme mögen ärgerlich sein, dürften jedoch in den meisten Fällen begrenzte Folgen haben. Der Besitzer eines Model 3 in den USA allerdings machte jetzt eine denkbare schlechte Erfahrung damit, bei der mehrere Faktoren zusammenkamen. So erzählte er es jedenfalls dem Blog Jalopnik.

Mit freiem Supercharging nach L.A.

Demnach wollte der anonyme Tesla-Besitzer vergangene Woche 800 Meilen nach Los Angeles und zurück fahren, um seine Tochter abzuholen. In der Beutekiste (Loot Box) seiner Tesla-App standen noch 3895 Meilen freies Supercharging, beruhigend viel also und auch benötigt, weil der Besitzer des Model 3 bei Fahrtantritt wusste, dass es ein Problem mit seiner Kreditkarte gab. Beim ersten Mal Supercharger-Laden auf der Strecke bekam er eine Meldung, dass seine bei Tesla registrierte Karte nicht mehr gültig sei – kein Problem, dachte er, es standen ja noch die vielen Frei-Meilen im Konto.

Auch das zweite Mal Supercharging funktionierte, doch nach dem dritten kam die Meldung, dass die Nutzung für das Model 3 deaktiviert wurde, berichtet Jalopnik weiter. Der Mann habe sich unbesorgt wieder auf den Weg gemacht mit dem Plan, Tesla von unterwegs anzurufen und die Angelegenheit vor der Ankunft am nächsten Supercharger zu klären. Der Kontakt zum Support kam zustande, half aber nicht viel: Nach 30 Minuten Wartezeit hieß es, Supercharging könne nicht aktiviert werden, bevor die ausstehenden Ladungen bezahlt seien. Weil seine neue Kreditkarte noch nicht gekommen war, konnte der Mann damit aber nicht dienen.

Schicke Tesla-Bar im Niemandsland

Unterdessen sei er mit seinem Model 3 am Supercharger in Kettleman City in Kalifornien angelangt, erzählte der Tesla-Besitzer Jalopnik weiter – immerhin mit einer schicken Automaten-Bar ausgestattet, aber doch ziemliches Niemandsland. Insgesamt habe ihn die Sperre sechs Stunden gekostet, sagte der Mann, der irgendwann die Kreditkarten-Nummer seiner Frau erfragen konnte und dann doch weiterkam.

Wie Tesla laut dem Bericht einige Tage später als Erklärung mitteilte, gab es die freien Supercharging-Meilen aus der App in Wirklichkeit nicht mehr: Sie seien schon im Dezember 2019 verfallen und fälschlich weiter angezeigt worden. Erst nach dem Austausch mit Tesla wurde der Stand auf Null korrigiert. Nur mit kostenlosen Supercharger-Kilometern auf dem Smartphone sollte man sich also wohl sicherheitshalber vorerst nicht auf weite Tesla-Reisen machen.

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