Bild: Tesla
Als Tesla-CEO Elon Musk im August 2016 ankündigte, mit dem Model Y, das damals noch mit Flügeltüren kommen sollte wie das Model X, pro Jahr 500.000 bis 1 Million Einheiten verkaufen zu können, war das Unternehmen noch weit von solchen Dimensionen entfernt. In dem ganzen Jahr lieferte Tesla letztlich gut 76.000 Elektroautos aus, und auch 2017 waren es nur knapp über 100.000 Stück. Ab 2018 aber brachte das Model 3 den nächsten Sprung, und zum Model Y sagte Musk im vergangenen April, schon 2022 könne es sich an die Spitze aller weltweiten Auto-Verkäufe setzen. Und bei der Hauptversammlung in dieser Woche erklärte er, dass das wohl tatsächlich klappen werde.
Zwei Tesla-Fabriken nur für Model Y
Zunächst berichtete der CEO vor immer wieder jubelnden Aktionären, dass Tesla in diesem Juni eine hochgerechnete Produktion („run rate“) von 1,5 Millionen Elektroautos pro Jahr erreicht habe. Das entspricht bereits 125.000 Model 3, Model Y, Model S und Model Y pro Monat, aber bis Ende dieses Jahres sollen es noch deutlich mehr werden. Abhängig davon, wie die restlichen Monate verlaufen, könne Tesla in 2022 noch auf 1,5 Millionen produzierte Fahrzeuge kommen und Ende des Jahres eine Run-Rate von 2 Millionen haben, sagte Musk.
Den Großteil davon wird wohl das Model Y ausmachen. Denn während das Model 3 nur im Stammwerk in Fremont und in China produziert wird, hat Tesla in Deutschland und den USA je eine neue Gigafactory aufgebaut, die vorerst nur für das Model Y gedacht ist. Und diese Strategie scheint aufzugehen: Das Model Y sei auf dem Weg, in diesem Jahr das bestverkaufte Fahrzeug weltweit zu werden, stand auf einer Folie, die CEO Musk bei der Hauptversammlung präsentierte (s. Foto oben).
Wie schon im April 2021 unterschied er dabei nach Einnahmen und Stückzahlen: Gemessen am Wert könne das Model Y bereits in diesem Jahr den weltweiten Bestseller-Titel erreichen, erklärte Musk. Dabei dürfte helfen, dass der Tesla-Crossover relativ teuer ist. Doch um auch bei den reinen Stückzahlen ganz vorn zu stehen, könnte dem Model Y laut Musk ein weiteres Jahr reichen: Nach Einheiten könne es die globale Top-Position im nächsten Jahr einnehmen, sagte der CEO bei der Hauptversammlung, und bekam viel Applaus dafür.
In 2022 schon deutlich vor Model 3
Zu schlagen gäbe es in dieser Hinsicht die weltweit gut 1,1 Millionen Verkäufe in 2021, die ein Blog für den Toyota Rav4/Wildlander ermittelte. Das Tesla Model 3 nahm in dieser Übersicht den neunten Platz mit rund 508.000 Stück ein, das Model Y schaffte es noch nicht in die Top-Ten. Im ersten Halbjahr 2022 aber lag das Crossover-SUV mit knapp 315.000 Einheiten schon deutlich vor seinem Limousinen-Verwandten Model 3, und im Juni waren seine Verkäufe fast doppelt so hoch. In absoluten Zahlen bedeutete das rund 98.000 Model Y in einem Monat – also bereits genug, um hochgerechnet tatsächlich mehr zu verkaufen als Toyota vom Rav4 im vergangenen Jahr.