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Ehemaliger Mitarbeiter klagt: Tesla sei „eine Brutstätte für rassistisches Verhalten“

Bilder: Tesla

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Marcus Vaughn, ein ehemaliger Tesla-Mitarbeiter, der vom 23. April bis zum 31. Oktober bei Tesla arbeitete, reichte am Montag am California Alameda County Superior Court eine Klage gegen den Elektroautobauer ein, mit dem Vorwurf, dass es im Unternehmen oftmals zu Rassendiskriminierung kommt (via Bloomberg). Er behaupte gar, Tesla sei „eine Brutstätte für rassistisches Verhalten“.

Vaughn behauptet, er sei einer von mehr als 100 afroamerikanischen Mitarbeitern, die davon betroffen seien, und bemühe sich um die Erlaubnis eines Richters, im Namen der gesamten Gruppe zu klagen. Er fordert eine Wiedergutmachungszahlung in unbekannter Höhe und eine Abänderungen der Unternehmensrichtlinien von Tesla, um weitere Vorfälle vorzubeugen.

In der Anklage heißt es, dass die Mitarbeiter und Vorgesetzten des Unternehmens regelmäßig das „N-Wort“ in seiner Gegenwart und in Gegenwart weiterer afroamerikanischer Kollegen nutzten. Vaughn sagt, er hätte das der Personalabteilung und sogar Elon Musk gemeldet, woraufhin er Ende Oktober mit der Begründung, „er habe keine positive Haltung“, gekündigt wurde.

Bereits im März hatte ein Tesla-Mitarbeiter Klage gegen seinen Arbeitgeber eingereicht, mit dem Vorwurf, das Unternehmen würde zu wenig tun, um Belästigungen zu unterbinden. Im August akzeptierte ein Richter Teslas Antrag auf ein Schiedsgerichtsverfahren. Zudem klagte eine Frau im November letzten Jahres wegen massiver Belästigungen am Arbeitsplatz.

Elon Musk schrieb E-Mail an die Mitarbeiter

In der Anklage heißt es, dass Musk am 31. Mai eine E-Mail an die Produktionsmitarbeiter schickte, in der es unter anderem hieß:

Ein Teil davon, kein kompletter Idiot zu sein, ist, dass man sich in Menschen reinversetzt, die historisch vielleicht etwas unterrepräsentiert waren. […] Manchmal passieren solche Dinge unbeabsichtigt, in diesem Fall sollte man sich entschuldigen. Wenn sich jemand dir gegenüber idiotisch verhalten hat, sich aber aufrichtig entschuldigt, ist es wichtig, dickhäutig zu sein und die Entschuldigung zu akzeptieren.

„Das Gesetz verlangt nicht von dir, eine dicke Haut zu haben“, sagte der Anwalt des Klägers, Larry Organ. Laut Organ wäre es so, als würde Tesla sagen: „Hört auf, politisch korrekt zu sein“. Vielmehr müsse Tesla mehr dafür tun, dass jeder sich in der Belegschaft willkommen fühlt.

Tesla kontert: „Brutstätte an Falschinformationen“

Tesla veröffentlichte auf dem firmeneigenen Blog eine Stellungnahme zu den Vorfällen, in der man die Vorwürfe von sich weist. Das Unternehmen tut viel dafür, um jegliche Art von Diskriminierung zu vermeiden, heißt es. So muss jeder Mitarbeiter einen Anti-Diskriminierungskurs besuchen und es gäbe sogar ein eigenes, internes Team, welches sich um die Anliegen der Mitarbeiter kümmert.

Bereits vor Monaten will Tesla „enttäuschendes Verhalten“ bei Mitarbeitern festgestellt haben, die in der Nähe von oder im Team von Marcus Vaughn gearbeitet haben. Zu der Zeit hat man Konflikte zwischen mehreren afroamerikanischen und hispanoamerikanischen Mitarbeitern festgestellt, die sich gegenseitig rassistisch beschimpften und drohten. Nach einer Untersuchung wurden umgehend Maßnahmen eingeleitet, darunter die Kündigung von drei der besagten Mitarbeiter.

Laut Tesla enthält die Anklage zudem zahlreiche Falschaussagen, die da wären:

Tesla veröffentlichte zusätzliche die vollständige E-Mail von Elon Musk, die der CEO bereits am 31. Mai an die Mitarbeiter verschickte:

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