Bild: Xplora
Bei Tesla Model 3 und Model Y ist das Telefon schon eine der Standard-Methoden für das Öffnen und Aktivieren des eigenen Elektroautos, und auch Model S und Model X lassen sich per App entriegeln. Nach einer jetzt bekannt gewordenen Produkt-Anmeldung bei der US-Behörde FCC könnte dieses Konzept aber bald noch konsequenter oder schlanker umgesetzt werden: Darin geht es um eine Kinder-Smartwatch des norwegischen Herstellers Xplora, von dem bislang keine Verbindung zu Tesla bekannt war. Doch in dem Antrag wird auch Tesla erwähnt und erklärt, dass frühzeitige Informationen darüber von Vorteil für Konkurrenten sein könnten.
Xplora-Vertreter im Namen von Tesla
Der Antrag wurde zuerst von dem Apple-Blog MyhealthyApple.com entdeckt, viele andere US-Medien griffen ihn auf. Die Informationen sind allerdings sehr lückenhaft, sodass zunächst nicht klar wurde, was Tesla mit der Smartwatch und möglicherweise darauf aufbauenden Geräten vorhat. Spekuliert wurde unter anderem, Tesla könnte den norwegischen Entwickler ohne viel Aufhebens übernommen haben.
Xplora wurde laut seiner Website mit der Vision gegründet, Familien in Kontakt zu halten. Dafür gibt es eine Reihe von Smartwatches mit speziellen Kinder-Funktionen wie Ortsbestimmung für die Eltern oder Notrufe. Das Unternehmen habe Büros in Großbritannien, Deutschland, Norwegen und Schweden und expandiere derzeit in fünf weitere Länder Europas. Das (nicht näher bezeichnete) Kernprodukt habe gut 400.000 Nutzer weltweit.
Das ist im Vergleich zu den großen Herstellern von intelligenten Uhren und Telefonen wenig – aber mit Tesla könnte sich das ändern. In dem FCC-Antrag geht es um eine als X5 Play bezeichnete Smartwatch; zwei bereits erhältliche Uhren tragen ebenfalls X und dann eine Ziffer in Namen. In den Unterlagen erklärt Xplora einen Vertreter eines dritten Unternehmens für berechtigt, im Rahmen der FCC-Zulassung in seinem Namen zu handeln. Und: Dessen Handlungen sollen die „gleiche Wirkung haben wie Handlungen von Tesla Motors Inc.“.
Stille Übernahme durch Tesla?
Damit ist Tesla offensichtlich auf irgendeine Weise im Spiel bei der neuen Smartwatch. Eine weitere Passage bestätigt das. Darin wird um einen vertraulichen Umgang mit bestimmten Informationen für 180 Tage gebeten, denn Tesla sei der Meinung, dass sie Konkurrenten einen unfairen Vorteil verschaffen würden, wenn sie früh bekannt werden. MyhealthyApple.com spekuliert auf dieser Grundlage, möglicherweise sei Xplora nicht nur ein Partner, sondern von Tesla übernommen worden. Solche leisen Übernahmen hat es bei Tesla in der Vergangenheit schon gegeben.
Neben den zwei Tesla-Erwähnungen findet sich in der Xplora-Anmeldung der Hinweis, dass die X5-Smartwatch die Basis sei, „auf deren Grundlage zukünftige technologische Produkte entwickelt werden“. Das klingt danach, als hätten Tesla und Xplora zumindest noch mehr zusammen vor.