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Exklusiv: Vermieter Sixt nimmt Tesla Model 3 in Flotte, mehr Elektroautos geplant (aktualisiert)

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Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Er würde „liebend gern mehr Elektroautos kaufen“, sagte in diesem Juni Alexander Sixt, zusammen mit seinem Bruder Konstantin seit kurzem Chef der international aktiven Auto-Vermietung Sixt, in einem Interview. Die ersten davon nahm das Unternehmen schon 2010 zusammen mit RWE in seine Flotte – umgebaute Fiats, denn damals gab es noch nicht einmal von Tesla Elektroautos in größerer Stückzahl. Mittlerweile hat sich das drastisch geändert, aber einen Tesla sucht man auf den deutschen Buchungsseiten von Sixt vergebens. Das dürfte sich allerdings bald ändern, denn offenbar wurden vor kurzem Daten für 50 Model 3 in das System eingegeben.

Aktualisierung: Sixt hat den Kauf von Tesla Model 3 bestätigt und will sie noch im laufenden vierten Quartal in die Vermietung aufnehmen (s. unten)

Tesla Model 3 in BMW-Gruppe

Davon berichtete an diesem Montag ein Mitglied des Forums Mietwagen-Talk, das nach Angaben eines anderen Nutzers dort in der Vergangenheit mit treffsicheren Informationen aufgefallen ist. „Des weiteren wurden vor einem Monat 50 Tesla Model 3 Standard+ eingepflegt, eingruppiert in LCAR, aber im Reservierungssystem gibt’s auch FDAE mit Beispielfahrzeug Model 3, könnte also noch umgruppiert werden“, schrieb „Der_Heini“ im Branchen-Jargon.

Auf Nachfrage von teslamag.de bestätigte er, die Tesla-Informationen selbst im System von Sixt gesehen zu haben. Er könne aber nicht sagen, was das Unternehmen mit den Model 3 konkret vorhat oder wann sie in die Flotte kommen. Diese Fragen hat teslamag.de unter Verweis auf den Foren-Beitrag auch an Sixt selbst gestellt, bekam zunächst aber keine Reaktion darauf.

Aktualisierung: Eine Sprecherin des Auto-Vermieters hat die Tesla-Pläne bestätigt. Sixt habe Model 3 gekauft, schrieb sie am Freitag, ohne eine Zahl zu nennen. Sie sollen in diesem Quartal in die Vermietung in der Klasse FDAE aufgenommen werden, der Preis werde sich nach Ort und Zeitpunkt richten. Das Unternehmen reagiere damit auf den Wunsch von Kunden nach mehr Elektroautos und werde sein E-Angebot mit Tesla und anderen Marken weiter ausbauen.

Die in dem Beitrag im Forum genannten Gruppen sprechen dafür, dass das Model 3 S+ (also der aktuelle Basis-Tesla) bei Sixt nicht billig wird. Die Buchstaben-Kombinationen ergeben sich aus einem internationalen Klassifizierungssystem, in dem zum Beispiel das L am Anfang für Luxury (obere Mittelklasse) steht. Die im System gesichtete Alternative FDAE wiederum entspricht bis auf den letzten Buchstaben für den Antrieb der Klasse, für den Sixt als Beispiel einen 3er BMW mit Automatik nennt.

Sixt plant Elektroauto-Infrastruktur

Die Nachfrage nach Teslas zum Mieten ist hoch – bei den klassischen Anbietern sind sie bislang trotzdem kaum zu finden. Als wichtiger Grund dafür gilt, dass Auto-Vermieter einen guten Teil ihrer Gewinne mit dem Verkauf wenig gebrauchter Fahrzeuge machen, die sie zu Sonderpreisen in großen Stückzahlen bezogen haben. Tesla hat seit kurzem zwar eine eigene Kontakt-Seite für Flottenkunden, was für eine gewisse Aufgeschlossenheit für Sonderkonditionen spricht. Ein größerer Rabatt bei Tesla wäre allerdings, so weit bekannt, ein Novum.

Für Sixt könnte sich die Anschaffung der kleinen Model 3, wenn sie sich denn bestätigt, aber auch ohne Spezialpreis auszahlen. Schließlich berichten viele deutsche Tesla-Käufer, ihr Model 3 nach der für den Umweltbonus erforderlichen Haltedauer von sechs Monaten nach Skandinavien verkauft zu haben, oft sogar mit Gewinn, wenn man die kassierte Elektroauto-Prämie berücksichtigt. Einem Profi-Händler wie dem deutschen Vermieter dürfte das erst recht gelingen. Und nachdem sich Alexander Sixt im Juli allgemein mehr Elektroautos gewünscht hatte, kündigte er im August 50 Millionen Euro Investitionen in Lade-Infrastruktur an.

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