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G20 in Indonesien: Hohe Gäste im Elektroauto, Tesla-CEO gibt Video-Interview bei Konferenz

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Bild: Zero Motorcycles

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Auf der indonesischen Insel Bali findet seit diesem Montag ein G20-Gipfel statt, also ein Treffen der Staats- und Regierungschefs von 20 wichtigen Wirtschaftsnationen weltweit. Dabei präsentiert sich das Gastgeber-Land mit seinen begehrten Nickel-Ressourcen ganz im Stil des Batterie-Zeitalters, indem es Präsidenten und Premiers mit Elektroautos befördert und sie von elektrischen Motorrädern begleiten lässt. Tesla konnte sich bislang noch nicht für einen Markt-Eintritt in Indonesien entscheiden, doch sein CEO Elon Musk lobte das Land in einem Video-Interview bei einer Business-Konferenz parallel zu dem Gipfel.

Tesla-Chef sieht großen Indonesien-Beitrag

Indonesien möchte sein Nickel nicht mehr unverarbeitet verkaufen, sondern mehr von der darauf aufbauenden Wertschöpfungskette ins eigene Land holen. Die großen Batterie-Hersteller CATL und LG Energy Solution haben bereits Milliarden-Investitionen zugesagt, eine Einigung mit Tesla gab es dagegen noch nicht. Doch in einem Interview im Rahmen der Konferenz B20 in Indonesien bekräftigte CEO Musk, dass die Rohstoffe des Landes dringend gebraucht werden. Tatsächlich war vor kurzem die Rede davon, es wolle ein Kartell für Batterie-Materialien wie die Opec für Öl aufbauen.

Rein von den Gewichtsanteilen her ist Nickel sogar bedeutender als Lithium, sagte Musk in einer Video-Schaltung zu der B20-Konferenz. Das erste Material mache nur wenige Prozent einer Batterie aus, Nickel bei Elektroautos mit hoher Reichweite dagegen den Großteil, erklärte er. Auch für elektrische Flugzeuge würden dessen Vorteile gebraucht. Mit seinen Reserven, erneuerbarer Energie, Vernetzung und Bildung könne Indonesien einen großen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten, sagte der Tesla-Chef.

Das Video-Interview gab er in einem bunten indonesischen Hemd bei Kerzenlicht – an seinem nicht genannten Aufenthaltsort sei der Strom ausgefallen, berichtete Musk und bezeichnete die Situation als „bizarr“. Speziell mit Blick auf Indonesien und Indien wurde er nach einem bezahlbareren Elektroauto gefragt, für das der Moderator die Bezeichnung Model I vorschlug. Seit kurzem ist ein zwischendurch abgesagter Einsteiger-Tesla wieder aktuell. Dazu wolle er nicht zu viel sagen, antwortete Musk darauf. Allgemein sei ein Fahrzeug zu einem deutlich niedrigeren Preis jedoch sehr sinnvoll, und Tesla solle es realisieren.

Gipfel-Polizei auf Elektro-Motorrädern

Auf mögliche Tesla-Investitionen in Indonesien wurde Musk in dem Interview nicht angesprochen. Andere Elektroauto-Hersteller aber sind schon dort. Hyundai etwa hat nach Berichten mit der Produktion auf Westjava begonnen und liefert mit dem elektrischen Genesis G80 laut Präsident Widodo auch das offizielle Fahrzeug für die G20-Staatschefs in seinem Land. Aber nicht nur die hohen Gäste auf Bali sind derzeit mit Batterie-Kraft unterwegs: Wie der US-Hersteller Zero Motorcycles mitteilte, hat er rechtzeitig für den Gipfel knapp 300 elektrische Motorräder zur Begleitung an die indonesische Polizei geliefert (s. Foto oben). Auf gewisse Weise hat die Zukunft dort also begonnen, aber Tesla fehlt noch.

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