Website-Icon Teslamag.de

Urlaub ohne Reichweiten-Angst: Wohnwagen mit dickem Akku soll Elektroauto nachladen

boulder ev camping anhaenger batterie tesla laden

Bild: Colorado Teardrop Campers

Anzeige

Die Norm-Reichweiten heutiger Elektroautos gehen zunehmend über 500 Kilometer hinaus, aber wenn man einen Anhänger zieht, bleibt oft kaum mehr als die Hälfte davon übrig. Insbesondere lange Anreisen in den Urlaub mit Wohnwagen werden dadurch noch länger, weil man häufiger laden muss – und lästig, weil man zum Beispiel an die wenigsten Supercharger-Säulen von Teala mit Anhang herankommt. Vielleicht deshalb arbeitet der deutsche Hersteller Dethleffs schon seit 2018 an einem E-Caravan, der mit eigenem Akku und Antrieb die Elektroauto-Reichweite erhält, aber erst 2024 auf den Markt kommen soll. Für die Zwischenzeit hat ein amerikanischer Anbieter jetzt eine Art Zwischenlösung vorgestellt.

Akku in Tesla-Größe im Wohnwagen

Sie nennt sich Boulder EV und stammt von Colorado Teardrop Campers aus den USA. Wie der Name verrät, hat das Unternehmen seinen Sitz im Bundesstaat Colorado und ist auf Camping-Anhänger in der Form spezialisiert, die auch auf Deutsch als Teardrop bezeichnet wird, also ungefähr wie ein Tropfen.

Meist sind sie eher klein, leicht und flach, was ohnehin schon weniger Reichweiten-Verlust bedeutet als mit einem kastenförmigen Luxus-Anhänger. Aber der Boulder EV soll noch mehr dafür tun, dass Elektroautos als Zugfahrzeuge dafür nicht zu umständlich sind: Er hat zwar wie die meisten Teardrop-Camper keine Toilette, aber dafür einen Akku mit einer Kapazität von satten 75 Kilowattstunden eingebaut, also ungefähr so viel wie in einem Tesla Model 3 Long Range. Anders als in dem Dethleffs-Prototypen E.Home werden sie allerdings nicht für eigenen Antrieb verwendet, sondern dienen zum Nachladen der Batterie im ziehenden Elektroauto.

Die wichtigste Frage dazu beantwortet Colorado Teardrop in seinen FAQ: Nein, es ist nicht möglich, das Elektroauto davor während der Fahrt mit dem Boulder EV aufzuladen. Das werde aktuell von den Herstellern nicht erlaubt, soll aber folgen, wenn sich das ändert. Insofern lässt sich die Anreise zum Urlaubsort mit dem Akku-Camper vielleicht nicht wesentlich verkürzen, aber man kann immerhin Pausen an beliebigen Stellen zum Nachladen nutzen – und bedenkenlos mit leerem Auto-Akku am Ziel eintreffen. Laut dem Hersteller lässt sich der Anhänger über CCS selbst schnell laden, ob er Strom auch über diesen Standard wieder abgibt, lässt sich den Informationen nicht entnehmen.

Zwischenlösung für 55.000 Dollar

Ein Vorteil dieser Lösung gegenüber einem Elektro-Anhänger mit eigenem Antrieb ist ihre Einfachheit – die auch die Zulassung erleichtert, die bei dem Dethleffs-Caravan laut einem FAZ-Bericht auf juristisches Neuland führen wird. Der Boulder EV dagegen lässt sich bereits bestellen, allerdings vorerst nur als Frühreservierung mit umso mehr Rabatt auf den Preis von 55.000 Dollar, je höher die Anzahlung ist. Die ersten Auslieferungen sollen in einem Jahr stattfinden. Verkäufe außerhalb der USA scheinen nicht vorgesehen zu sein – aber vielleicht findet sich ja jemand, der eine ähnlich schnelle Zwischenlösung für Europa anbietet.

Anzeige
Die mobile Version verlassen