Bild: Ein Blogger sammelte mit Referrals 1 Million Supercharger-Meilen (Foto: @FredericLambert)
In seiner frühen Zeit warf Tesla mit Prämien für das Anwerben neuer Kunden durch bestehende geradezu um sich. Schon für das zweite solche Referral bekam man eine Tesla-Ladestation oder ein Model S als fahrbares Spielzeug, für die nächste Empfehlung gab es Performance-Räder für mehrere tausend Euro. Nach noch einmal zwei Referrals kam man zudem in eine Geheim-Ebene, ab der jedes weitere 2 Prozent Rabatt auf einen Tesla Roadster bedeutete. Im Februar 2019 aber stellte Tesla das Programm um, und der Roadster war seitdem nur noch in einer vierteljährlichen Verlosung zu haben. Und jetzt ist auch damit Schluss.
Keine Tesla-Verlosungen mehr
Das kann man den Webseiten von Tesla und als Kunde der App entnehmen. Als Prämie für deutsche Anwerber gibt es demnach weiterhin genügend kostenlosen Strom am Supercharger für 1500 Kilometer, ebenso wie für den neuen Käufer. Weggefallen aber sind in der Beschreibung des Empfehlungsprogramms die Verlosungen unter allen Teilnehmern – einmal pro Monat gab es bislang ein Model Y zu gewinnen und einmal pro Quartal einen Roadster.
Dass es weitere Veränderungen an dem Programm geben würde, hatte der Blog Electrek schon Anfang Mai berichtet: Es habe allein im ersten Quartal 2021 Einnahme-Ausfälle von 23 Millionen Dollar durch kostenlosen Supercharger-Strom gegeben, und das werde Tesla zu teuer. Unter anderem sollte in Zukunft mehr Gewicht auf Empfehlungen über die Tesla-App gelegt werden. Details der neuen Ausgestaltung kannte der Blog aber noch nicht.
In einer Hinsicht hat er sich jedenfalls bislang getäuscht: Laut Electrek wollte Tesla seine Referral-Links ganz abschaffen, also die Web-Adressen nach dem Muster https://ts.la/martin10767, über die der Käufer bestellen muss, wenn er und der Werbende die Referral-Prämie bekommen wollen. Doch den genannten Link konnte teslamag.de am Mittwochabend noch in der App zu einem eigenen Tesla nachsehen: Er steht unter dem alten Schatzkisten-Symbol für das Programm zwar nicht direkt, aber wenn man „Ihren Weiterempfehlungslink teilen“ antippt, wird er in eine E-Mail oder Chat-Nachricht kopiert.
Web-Konto ohne Referral-Hinweise
Im Tesla-Konto im Web war am Mittwoch aber tatsächlich nichts mehr über das Empfehlungsprogramm oder den Link dafür zu finden. Und schon eine Woche zuvor hatte mit Drive Tesla Canada ein anderer Blog gemeldet, dass Tesla eine andere wichtige Einschränkung vorgenommen hat: Bis dahin konnten nicht nur Besitzer, sondern auch bloße Besteller neue Kunden werben und Prämien verdienen, was dann beendet wurde. Schon damit könnte Tesla viel Prämien-Geld sparen, wenn man bedenkt, wie viele Vorbestellungen es allein für den Cybertruck gibt. Den Referral-Link oben können Sie übrigens bedenkenlos benutzen: Als OK nennt Tesla in der Programm-Beschreibung weiterhin die Verbreitung über „informative oder Fan-Websites“.