Bild: Prototyp für neues Tesla Model S? (Foto: The Kilowatts)
Irgendwann einmal werden die Meldungen vermutlich stimmen: Tesla Model S und Model X sind seit mehreren Jahren innen und außen so gut wie unverändert, weshalb immer wieder über eine bald kommende Modellpflege spekuliert wird. Noch lässt sie bekanntlich auf sich warten, aber seit Ende 2020 herrscht erneute Aufregung unter Fans. Denn Tesla verkündete nicht nur (intern) eine ungewöhnlich lange Produktionspause für seine beiden Premium-Elektroautos in der Fabrik Fremont, in ihrer Nähe wurde auch schon ein verdächtig verändert wirkendes Model S gesichtet. Aktuell sind zudem so gut wie keine fertigen Model S und Model X im Web oder in Tesla-Stores zu sehen – und obwohl die Produktion wieder angelaufen sein dürfte, auch nicht vor der Fabrik.
Aktualisierung: Passend dazu berichtet der Blog Electrek unter Berufung auf informierte Quellen, Tesla habe Mitarbeitern weltweit die Anweisung gegeben, alle noch im Bestand befindlichen Model S und Model X zu liquidieren. Das Ziel sei, Ende Januar kein einziges dieser Elektroautos mehr zu haben. Auf den deutschen Seiten waren am Freitagabend noch sechs Model X als verfügbare Neuwagen zu finden, für die Tesla (wie allerdings schon seit einer Preiserhöhung für neu konfigurierte Anfang Dezember) 5000 Euro Rabatt angibt. Model S standen nicht zur Verfügung.
8 Model S auf Fabrik-Parkplatz, kein Model X
Dass auf den Webseiten einschließlich der deutschen und laut Meldungen verschiedener Beobachter auch in vielen Filialen derzeit kaum schnell verfügbaren Model S und Model X stehen, ist so früh im neuen Jahr nicht besonders verwunderlich: Zum Ende jedes Quartals verkauft Tesla traditionell mit Hochdruck und bietet auch eigene Vorführ- und Werkstattwagen an. Doch die Produktion der beiden Premium-Teslas sollte nach drei Wochen Pause seit Anfang der Woche wieder laufen, sodass sich der Abstellplatz an der Fabrik in Fremont langsam wieder füllen müsste.
Das tut er aber nicht, wie der YouTube-Kanal The Kilowatt mit täglichen Vorbeifahrten in Fremont dokumentiert. „Tag 3. Kein S. Kein X“, schrieb er am Mittwoch. Am Donnerstag fand er auf dem Parkplatz zumindest acht Model S vor, bei denen es sich nach seiner Einschätzung aber um 2020-er Modelle handelte. Tesla habe noch etwas im Ärmel, schrieb er dazu, nur dieses Mal werde das gut versteckt.
https://twitter.com/klwtts/status/1349807744711229440
Eine andere Erklärung könnte natürlich sein, dass sich vorerst doch nichts ändert, doch andere Tesla-Beobachter ließen sich ebenfalls nicht von ihrer Refresh-Begeisterung abbringen. Einer vermutete sogar, die alten Model S könnten geschickt genutzt werden, um den Blick auf außen auf die neue Variante zu verhindern.
Der Blog Electrek hatte schon Mitte 2018 unter Berufung auf interne Quellen gemeldet, Tesla plane eine Überarbeitung des Innenraums seiner beiden Premium-Elektroautos. Stattdessen kam im Frühjahr 2019 erst einmal eine unsichtbare Modernisierung mit dem Heck-Motor aus dem Model 3 für die Vorderachse und verbesserter Luftfederung. Manche Tesla-Fans unterstellten dem Blog daraufhin, Interessenten mit gezielten Fehlinformationen vom Kauf der aktuellen Teslas abhalten zu wollen, zumal er auch später mehrfach über ein kommendes Refresh berichtete. Nach seiner Darstellung wurde die Innen-Auffrischung verschoben, weil Tesla sich voll auf das Model 3 konzentrieren musste.
Wahrheit über Tesla-Refresh Ende Januar?
Die aktuellen Spekulationen aber (an denen sich auch Electrek beteiligt) stoßen auf Twitter nicht auf derartige Kritik, sondern werden dort eifrig weitergeführt und -getragen. Die Hoffnung auf verbesserte Model S und Model X scheint also die Befürchtung zu überwiegen, dass verfrühte Meldungen darüber die Tesla-Verkäufe beeinträchtigen könnten, bis die neuen Modelle bestellbar sind. Eine Art Tag der Wahrheit könnte jedenfalls Ende Januar kommen, denn dann will Tesla seine Geschäftszahlen für 2020 vorstellen. Und wenn CEO Elon Musk nicht freiwillig etwas zu Model S und Model X sagt, dürfte er in der anschließenden Telefonkonferenz fast mit Sicherheit danach gefragt werden.