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Kreativ am Supercharger: Tesla- und andere Elektroauto-Fahrer finden Lösungen zum Teilen

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Bild: dailybits

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Deutschland ist für Elektroautos anderer Marken bei Tesla noch eine Ladewüste, in den meisten angrenzenden Ländern aber sind inzwischen mehrere Supercharger-Stationen für beliebige Fabrikate nutzbar und in den Niederlanden sogar alle. Schon die ersten Öffnungen ab vergangenem November weckten bei manchen Tesla-Fahrern die Sorge, dass es dadurch in Zukunft am Supercharger übermäßig voll werden könnte. In Frankreich kam es am vergangenen Wochenende tatsächlich an mindestens einem Standort zu Wartezeiten – aber die Ladenden fanden auch eine kreative Lösung für ein Problem, durch das sich die befürchtete Knappheit am Supercharger noch verschärfen könnte.

Kia EV6 braucht 2 Supercharger-Plätze

Frankreich zählt zu den acht europäischen Ländern, in denen Tesla nach und nach mehrere seiner Ladestationen für fremde Elektroautos nutzbar gemacht hat, und einer der Supercharger-Standorte dafür befindet sich in Valenciennes. Dort wollte am Samstag der belgische Blogger Herman Maes mit einem Skoda Enyaq laden, wie er teslamag.de berichtete. Doch als er ankam, hatte sich schon eine Schlange gebildet. Dabei waren zwar nicht alle Ladesäulen belegt, aber alle nutzbaren Ladeplätze. Denn abhängig davon, wo sich ihr Ladeanschluss befindet, können fremde Elektroautos auch den Supercharger-Platz neben sich blockieren. Auf dem kann man dann noch parken, aber zumindest mit einem Tesla nicht mehr laden.

Auf genau diese Situation stieß Maes am Samstag, wie er weiter erzählte. Bei seiner Ankunft habe in Valenciennes schlechte Stimmung geherrscht, weil ein Kia EV6 trotz Schlange zwei Supercharger-Plätze vereinnahmte. Dessen Fahrer habe zu verstehen gegeben, dass er seinen Akku voll zu laden gedenkt, und sei dann zum Essen gegangen. Wie der Kia hat der Skoda, mit dem der Belgier unterwegs war, den Ladeanschluss hinten rechts statt links wie bei Tesla. Weil dadurch erneut zwei Plätze für Teslas auf einmal wegzufallen drohten, wurde Maes stattdessen kreativ: Er stellte seinen Enyaq auf der Grasfläche hinter der Reihe von zehn Superchargern ab, um an die nächste freie Säule zu kommen, ohne eine weitere zu blockieren.

Über das Ergebnis informierte er an Tesla-CEO Elon Musk gerichtet auch auf Twitter. Ein Foto zeigt, dass ein weiterer Skoda Enyaq sowie ein BMW iX3 seinem Beispiel folgten. Auf den Bildern ist es nicht genau zu erkennen, aber offenbar ließ sich so für eine optimale Auslastung der begrenzten Supercharger-Kapazitäten mit einem Auto an jeder der zehn Säulen sorgen. Er selbst habe nur 15 Minuten Strom-Aufnahme gebraucht und ein Tesla währenddessen schon einmal auf dem für die gemeinsame Säule korrekten Asphalt-Platz geparkt, berichtete Maes teslamag.de weiter. Als er fertig war, konnte der Tesla sofort mit dem Laden loslegen, und zusammen habe man dann doch noch über die schwierige Park-Situation und die Lösung gelacht.

Tesla-Chef mit Like für kreative Lösung

Eine echte Lösung ist das auf Dauer natürlich trotzdem nicht, weil sich früher oder später gewiss irgendjemand über den nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch des Rasens beschweren würde. Bei schlechterem Wetter müsste die Kompromiss-Bereitschaft der Fahrer fremder Elektroautos zudem noch ausgeprägter sein, weil mit Matsch an Auto wie Schuhen zu rechnen wäre. Und das kreative Parken erfordert Koordination, wie sie wohl ebenfalls nicht immer so gut gelingen dürfte. Maes schlug die spontane Lösung trotzdem CEO Musk als Design-Idee für zukünftige Supercharger vor. Eine direkte Antwort bekam er nicht, aber ein Twitter-Like – wobei nicht klar war, ob dem Tesla-Chef der Vorschlag gefiel oder die Tatsache, dass das belgisch-französische Modell im konkreten Fall längeres Supercharger-Warten verhindert hat.

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