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Kupfer-Kreislauf: Tesla-Fabrik mit Panasonic in Nevada soll bald Recycling-Folie bekommen

jb straubel redwood materials recycling logos

Bild: Redwood Materials

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Seit vergangenem September haben nacheinander Ford, Toyota und Volkswagen America Partnerschaften mit Redwood Materials geschlossen, einem von dem Tesla-Mitgründer JB Straubel (s. Foto) gegründeten Unternehmen, das sich auf Batterie-Materialien spezialisiert. Schon seit 2019 aber arbeitet es mit Panasonic zusammen und damit eigentlich auch mit Tesla, denn das japanische Unternehmen produziert in einer gemeinsamen Gigafactory im US-Bundesstaat Nevada Batterien, die Tesla dort zu Paketen macht. Und wie Redwood jetzt mitteilte, soll mit der bald ein geschlossener Kupfer-Kreislauf entstehen.

Kupfer soll in Tesla-Batterien zurückkehren

Weil erst allmählich alte Elektroauto-Batterien in größerer Zahl verfügbar werden, will Redwood sich nicht auf Recycling beschränken, sondern auch selbst im großen Stil Material für neue produzieren. Jeglicher Ausschuss aus der Panasonic-Produktion für Tesla in Nevada wird aber inzwischen wiederverwertet, nachdem dieses Programm 2019 begann, teilte Redwood in diesem Januar mit – die Gigafactory sei nur einige Meilen vom eigenen Standort entfernt.

Ebenfalls schon im Januar kündigte der Recycling-Spezialist an, mit Panasonic im ersten Halbjahr 2022 den nächsten Schritt zu gehen. Der Tesla-Partner werde als erster Abnehmer Anoden-Kupferfolie von Redwood erhalten, hieß es damals. Eine Fabrik dafür in Nordnevada solle in den nächsten Monaten fertig werden und dann Kunden beliefern, von denen Panasonic der erste sei. Auf längere Sicht wolle Redwood Kupferfolie für 100 Gigawattstunden Batterien oder mehr als 1 Million Elektroautos pro Jahr produzieren.

Der Start scheint sich zu verzögern, aber grundsätzlich gilt der Plan weiter. Das gab Redwood am Montag mit einem Update auf Twitter zu verstehen: Die Kupferfolien-Produktion solle in diesem Jahr beginnen, und Panasonic werde einer der ersten Partner dafür sein, schrieb das Unternehmen. Dazu zeigte es ein Foto wohl aus der Test-Produktion und eine Grafik, laut der die CO2-Emissionen pro Kilogramm bei der eigenen Recycling-Folie um 83 Prozent niedriger sind als bei Importen aus Asien. Den klar größten Anteil daran macht in beiden Fällen der Strom-Bedarf aus.

Noch werde fast sämtliche Anoden-Kupferfolie (ebenso wie Kathoden-Materialien) in Asien hergestellt, hieß es in der Redwood-Mitteilung von Januar. Durch die Lokalisierung würden Transport-Kosten und -Emissionen ebenso verringert wie Lieferketten-Risiken. Gleichzeitig sollte mit der Panasonic-Belieferung ein echter Kreislauf entstehen: Kupfer aus den Batterien von ausgedienten Elektroautos von Tesla wird für neue Anoden-Folie für die nahe Gigafactory verwendet.

Nützlich für neue Elektroauto-Förderung

Laut Redwood ist dies das erste Mal, dass Batterie-Material nach dem Recycling wieder in die Fabrik zurückkommt, in der es schon vorher genutzt wurde. Weil auch dafür noch nicht genügend alte Akkus zur Verfügung stehen, will das Unternehmen zusätzlich auf anderes inländisches Recycling-Kupfer zurückgreifen. Derzeit würden hunderttausende Tonnen davon aus den USA nach Asien exportiert, mit Recycling könne das „kritische Metall“ im eigenen Land bleiben, schrieb Redwood. Gleichzeitig könnte es Elektroauto-Herstellern, also zunächst einmal Tesla als einzigem Kunden der Fabrik mit Panasonic, dabei helfen, Inlandsquoten zu erfüllen, die bei Batterie-Material für neue Elektroauto-Subventionen in den USA vorgesehen sind.

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