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Laut Musk 100.000 Schüsseln für Starlink-Internet verschickt – wir geben unsere zurück

starlink schuessel balkon test

Bild: teslamag.de

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Tesla-Chef Elon Musk stürmt auch mit SpaceX voran. Sein Weltraum-Unternehmen soll auf lange Sicht mit dem neuen Raketen-System Starship den Mars erschließen, vorher aber nutzt es seine Kompetenzen auch für den Aufbau des Starlink-Dienstes, der mit tausenden Satelliten weltweite Internet-Abdeckung bringen soll. Das noch im Beta-Stadium befindliche Angebot verzeichnet rapides Wachstum – laut Musk wurde soeben das 100.000ste Empfänger-Terminal dafür verschickt. Einer dieser vielen Kunden ist teslamag.de mit dem Sitz der Redaktion in Hannover. Nach einem Tag testweisem Einsatz können wir berichten, dass das Hightech-System leicht einzurichten ist und gut funktioniert. Behalten wollen wir es aber trotzdem nicht.

Starlink-Internet jetzt in 14 Ländern

Ende Juni informierte Musk darüber, dass Starlink die „strategisch erwähnenswerte Zahl von 69.420 aktiven Nutzern“ erreicht habe, und seitdem ging es offenbar in großen Schritten so weiter. Ende Juli meldete SpaceX laut einem CNBC-Bericht rund 90.000 Starlink Nutzer, und am Montag lieferte wieder der CEO selbst die neueste Zahl: Inzwischen seien mehr als 100.000 Einheiten des Dishy McFlatface genannten Satelliten-Empfängers verschickt worden, schrieb er auf Twitter. Wenn sich das Geschäft stabilisiert hat, könnte Starlink nach früheren Aussagen von ihm wie Tesla an die Börse gehen.

Aktuell werde der Dienst in 14 Ländern angeboten, ließ der SpaceX- und Tesla-Chef am Montag außerdem wissen, indem er ihre Flaggen als Symbole auf Twitter zeigte. Das sind bereits zwei mehr als nach den Angaben von Ende Juli, und auch in dieser Hinsicht soll es laut Musk schnell weitergehen: In vielen weiteren Ländern seien bereits Anträge zur Starlink-Genehmigung eingereicht, und er hoffe, bald die ganze Welt bedienen zu können, schrieb er.

Bestellen ließ sich Starlink schon kurz nach dem Start des als „besser als nichts“ bezeichneten Beta-Programms im Herbst 2020 auch in Deutschland. In diesem Januar erreichte es bevorzugte Kunden wie eine Musk-Vertraute auf Twitter und die Baustelle für die deutsche Gigafactory. Doch auch die Starlink-Bestellung von teslamag.de wurde von SpaceX im Juli erhört: Nach vorheriger Ankündigung per E-Mail traf das große graue Paket mit Satelliten-Schüssel und WLAN-Router ein.

Dann stand es trotz großer Neugier erst einmal eine Weile herum – was schon zeigt, dass teslamag.de nicht die mit Starlink angepeilte Zielgruppe ist. Hauptsächlich richtet sich der Dienst laut Musk an Personen und Regionen, die sonst keine Möglichkeit haben, zu vertretbaren Kosten einen schnellen Internet-Zugang zu bekommen. Die gibt es auch in Deutschland noch: Nach einem Treffen von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer mit Musk auf dem Gelände der entstehenden deutschen Tesla-Fabrik bestätigte sein Ministerium, das ein Gutschein für mit Internet unterversorgte Haushalte geplant sei. Mit bis zu 500 Euro sollte die Anschaffung der nötigen Technik subventioniert werden – wofür nicht nur Starlink in Frage kommt, aber auch.

Starlink funktioniert fast von selbst

499 Euro kostet in Deutschland das Empfänger-Kit, 99 Euro bezahlt man für die monatliche Nutzung. Wer sonst gar nicht schnell ins Internet kommt oder nur mit erheblichen technischem Aufwand, für den dürfte das ein attraktives Angebot sein. Das gilt umso mehr, als SpaceX den Umgang damit wirklich einfach gemacht hat. Die Schüssel in der grauen Box wird in den Standfuß gesteckt und richtet sich automatisch zum Himmel aus, sobald sie Strom hat. Die Starlink-App hilft dabei, einen Standort mit möglichst ungehinderter Sicht nach oben zu finden (s. Foto). Teil des Pakets ist auch ein Drahtlos-Router, der mit einem langen Kabel mit Dishy McFlatface verbunden wird.

Der Rest geht eigentlich von selbst, und zum Beispiel dieser Beitrag wurde unter Nutzung der Starlink-Verbindung recherchiert und produziert. Für Video-Konferenzen soll der Dienst manchmal noch zu wackelig sein, Texte und Videos ließen sich damit aber problemlos aufrufen. Alle paar Minuten zeigte die Starlink-App für weniger als eine Sekunde „Sicht versperrt“ an, was sich bei der Internet-Nutzung aber nicht bemerkbar machte. Gelegentliche Tests ergaben Download-Raten oberhalb von 100 Megabit pro Sekunde und Uploads mit 20 Megabit. Die Signal-Laufzeit („ping“) lag zwischen 20 und 40 Millisekunden.

SpaceX-COO: 600.000 Vorbestellungen

Das alles reicht für den einfachen Büro-Einsatz mehr als aus, aber mitten in Hannover gibt es anders als anderswo in Deutschland und dem Rest der Welt eine gute Auswahl an kabelgebundenen Internet-Angeboten, von denen teslamag.de auch bereits zwei nutzt – und sie kosten zusammen nur halb so viel wie einmal Starlink. Die Bestellung war deshalb von vornherein nur als Test gedacht. Der kann als gelungen gelten, und jetzt sind wir gespannt, ob auch die in den FAQ versprochene Rückerstattung der Kosten für das Kit nach dessen Zurücksendung so gut funktioniert. Neue Abnehmer dürfte es jedenfalls genügend geben, denn nach aktuellen Aussagen von SpaceX-COO Gwynne Shotwell liegen noch 600.000 weitere Starlink-Vorbestellungen vor.

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