Website-Icon Teslamag.de

„Mensch vs. Musk“: New Yorker Unternehmer bietet 100 Dollar für Videos mit Kritik an Tesla

tesla elon musk hv 2022 texas fsd zeigefinger

Bild: Tesla (CEO Musk bei Hauptversammlung im August)

Anzeige

Ein New Yorker Makler hat sich nach eigenen Angaben zur zeitweisen Lebensaufgabe gemacht, mit dem Kampf gegen abgelenktes Auto-Fahren Leben zu retten – und als plakatives Ziel für eine von ihm betriebene Medien-Kampagne hat er Tesla ausgewählt. Aktuell sucht Jordan Skopp laut einer Job-Anzeige bei einem Casting-Portal nach Schauspielern, die gegen 100 Dollar Bezahlung einen Monolog mit einer Einführung in das Thema und dann viel Kritik an Tesla und seinem CEO Elon Musk vorlesen. Ein paar Kostproben sind auf seiner Seite schon zu sehen.

Zweite Kampagne gegen Tesla-Autopilot

In Kalifornien hat der reiche Software-Unternehmer Dan O`Dowd eine Kampagne mit Videos speziell gegen den Beta-Test der Tesla-Software FSD gestartet. Das Anliegen von Skopp aus New York ist breiter, wie er auf der Website Destructive Driving schreibt: Er wolle etwas Gutes tun und habe sich dafür das Thema „abgelenktes Fahren“ ausgesucht. Dahinter stecke kein persönlicher Verlust durch einen Fall davon, sondern nur der Wunsch, sich sinnvoll in die Gesellschaft einzubringen.

Diese Zitate sind schon Teil des Monologs, den Schauspieler gegen Bezahlung aufführen sollen. Am Anfang kündigt Skopp an, auf den dafür gewählten Titel „Man vs. Musk“ zurückzukommen, bevor er erst einmal lange TV- und Radio-Sender dafür kritisiert, nichts dagegen zu tun, dass ihr Publikum auch beim Fahren an ihren Telefon-Aktionen teilnehmen kann. Ebenso würden Mobilfunk-Betreiber die Nutzung von Smartphones am Steuer nicht konsequent unterbinden, und Netflix gebe von seinem Milliarden-Budget nichts aus, um Zuschauer zur verantwortungsbewussten Nutzung anzuhalten.

Er habe sich selbst zum Zar des Kampfes gegen abgelenktes Fahren ernannt, erklärt Skopp, und laut dem Drehbuch wird dann ein Auszug aus seinem Testament eingeblendet, der zeigt, dass aus dem Nachlass des Maklers ganzseitige Anzeigen zu dem Thema in großen Zeitungen geschaltet werden sollen. Dann erst kommt er auf Tesla und Musk zurück: Der CEO habe das Unternehmen um das Versprechen herum aufgebaut, dass es für die Zukunft des Fahrens stehe, stelle sich gegenüber der „Epidemie“ der Ablenkung am Steuer jedoch taub.

Zwei Videos online, eines gelöscht

Im Gegenteil trete der Tesla-Chef als Förderer von abgelenktem Fahren auf. Indem er die Vorteile des Autopilot-Systems hervorhebe, erwecke er den falschen Eindruck, dass es keine Gefahr darstelle, wenn sie ihre Augen nicht auf der Straße lassen. Tatsächlich hat die kalifornische Behörde DMV in diesem Sommer ein Verfahren eingeleitet, das Tesla die Begriffe Autopilot und Full Self-Driving als irreführend verbieten soll. Auf der anderen Seite wird im Handbuch und bei der Autopilot-Aktivierung darauf hingewiesen, das mit den System kein autonomes Fahren möglich ist.

Skopp regt jedenfalls an, Tesla solle für jedes Auto, auf dem Spiele wie Solitär installiert sind, 100 Dollar in einen Fonds zur Aufklärung über die Gefahren von Ablenkung am Steuer einzahlen. Zum Abschluss erweitert er das Thema wieder auf alle Auto-Hersteller.

Den gleichen Monolog in der Ich-Form, laut Drehbuch angereichert mit eingeblendeten Daten und Bildern im Hintergrund, sollen laut der Casting-Anzeige Schauspieler mit möglichst ausgeprägter Präsenz in sozialen Medien halten. Zuerst darauf aufmerksam wurde am Wochenende der Blog Teslarati. Um die 100 Dollar zu bekommen, muss man sich zunächst mit einem eigenen Video zum Thema bewerben und dann den Skopp-Text für ein weiteres aufsagen und es mindestens sieben Tage lang bei YouTube oder Facebook veröffentlichen. Eines der auf der Website präsentierten Beispiele war am Montag offenbar schon wieder gelöscht.

Anzeige
Die mobile Version verlassen