Bild: Tobias Lindh
Nachdem es zunächst nur ein vereinzeltes Model Y in der neuen Farbe Quicksilver aus der deutschen Gigafactory in die Öffentlichkeit geschafft hatte, tauchen neuerdings mehr davon auf. Das erste präsentierte Tesla selbst Mitte des Monats bei einer Messe in der Schweiz, wenige Tage später filmten Beobachter eine ganze Reihe davon auf dem Fabrik-Gelände, und in dieser Woche sogar ein Exemplar mit weißem Innenraum (s. Foto). Und zusammen mit den Farboptionen scheint die Produktion der deutschen Tesla-Fabrik deutlich zuzunehmen.
Immer mehr deutsche Model Y in Norwegen
Auf neue Farben für das Model Y aus einer hochmodernen Lackieranlage in der Fabrik in Grünheide bei Berlin hatte CEO Elon Musk lange im Vorfeld neugierig gemacht. Mitte Oktober führte Tesla die ersten zwei offiziell ein: Quicksilver löste das eher graue Midnight Silver ab, Multi-Coat Red wurde zu Midnight Cherry Red. Die ersten silbernen Model Y aus der deutschen Gigafactory sollten laut Tesla noch 2022 ausgeliefert werden, kirschrote ab 2023.
Insofern könnten einige der zuletzt auf dem Gelände gesichteten Model Y in Quicksilver schon auf dem Weg zu ihren Käufern sein. Noch scheint allerdings kein Kunde eine Übergabe gemeldet zu haben oder auch nur einen festen Termin dafür bekommen zu haben. Das silberne Model Y mit weißem Innenraum dürfte zudem nur ein Test-Fahrzeug gewesen sein – nicht einmal mit den frühen Außenfarben Schwarz oder Weiß wurden bislang innen weiße Elektroautos aus der deutschen Tesla-Fabrik geliefert.
Trotzdem dürfte die Ausweitung der Lack-Palette auf jetzt Schwarz, Weiß und Silber mit einer steigenden Produktion in der Gigafactory in Grünheide bei Berlin einhergehen. Dafür sprechen auch die Verkaufszahlen in Norwegen, denen man die Herkunft jedes Fahrzeugs entnehmen kann: Am Montag verzeichnete Tesla laut dem Beobachter @piloly die zweithöchsten Neuzulassungen in diesem Jahr, und 76 Prozent dieser Elektroautos stammten aus Deutschland.
https://twitter.com/StatsTesla/status/1596197651649024001
Ein anderes Twitter-Konto, das anhand der Identifizierungsnummern (VINs) neu ausgelieferter Teslas auf die Produktion in Grünheide zurückschließt, kam schon Ende vergangener Woche auf einen Wert von 3507 Model Y pro Woche – der letzte offizielle Stand lautete Anfang Oktober, dass 2000 pro Woche überschritten seien. Die Auswertung von @StatsTesla beruht auf der Annahme, dass Tesla bei den laufenden Nummern in seinen VINs keine Lücken lässt, was nicht sicher ist.
Tesla-Fabrik bald mit drei Schichten
Der Blog Drive Tesla Canada berichtete aber ebenfalls, dass die Fabrik zumindest an einem Tag bereits rund 550 Model Y produziert habe. Schon bei fünf Arbeitstagen würde das hochgerechnet 2750 pro Woche bedeuten, und wenn (wie bislang nur in Ausnahme-Fällen) der Samstag hinzukommt, wären es 3330 Model Y. Vor Jahresende wolle Tesla mit einer dritten Schicht beginnen und werde sich so dem von CEO Musk ausgegebenen Ziel von 5000 Model Y pro Woche nähern. Nach Informationen von teslamag.de soll der Drei-Schicht-Betrieb in Grünheide am 19. Dezember aufgenommen werden.