Bild: Tesla
Mit seiner Äußerung, Tesla werde bis zum Jahr 2020 mehr als eine Million autonom fahrender „Robotaxis“ auf den Straßen haben, hat CEO Elon Musk Ende April für Erstaunen gesorgt – und für Unglauben. Bei der Hauptversammlung in dieser Woche hat Musk diese Aussage jetzt relativiert: „Wir haben die Grundlagen für eine Flotte geschaffen, in der im Prinzip jedes von uns seit Oktober 2016 produzierte Auto in der Lage ist, autonom zu fahren“, sagte er. Wenn man all diese Fahrzeuge zusammenzähle, komme man bis 2020 auf eine Million Teslas mit der Fähigkeit zum autonomen Fahren.
Die früheren Äußerungen Musks waren so aufgefasst worden, dass Tesla vorhat, bis Ende kommenden Jahres selbst eine Robotaxi-Flotte aus einer Million neuen Elektroautos zu produzieren und zu betreiben. Jetzt stellte der CEO klar, dass mit der Million stattdessen nur die Zahl der Fahrzeuge in Kundenhand gemeint war, die autonome Fähigkeiten haben. Allerdings müssten dafür ab Oktober 2016 produzierte Autos zunächst auf die neueste Generation Computer-Hardware umgerüstet werden, die Tesla seit diesem Jahr selbst produziert. Wer die Option „Full Self-Driving“ (volles Potenzial für autonomes Fahren) mitbestellt hat, soll den Tausch kostenlos bekommen.
In seinem Vortrag auf der Hauptversammlung berichtete Musk von seinem eigenen Tesla, in dem bereits Software zur späteren Veröffentlichung bei den Kunden läuft. Er habe zwei Software-Versionen, sagte er, eine für Tests zum autonomen Fahren und eine für erweitertes Herbeirufen. „Unser Fortschritt erscheint langsamer, als er in Wirklichkeit ist“, erklärte Musk in Anspielung auf unterschiedliche Fehler, die Teslas Autopilot-System immer noch macht. Mit der neuesten Version könne sein Auto bereits autonom von zuhause in sein Büro fahren, er müsse aber noch gelegentlich selbst eingreifen.
Bis Ende des Jahres dürfte das Autopilot-System für autonomes Fahren in der Entwicklung seinen finalen Funktionsumfang erreicht haben, erklärte Musk. „Irgendwann im kommenden Jahr“ dann werde der Autopilot technisch in der Lage sein, ohne menschliche Aufsicht zu fahren. Anschließend müsse man noch die Aufsichtsbehörden überzeugen, dass das System sicher genug für eine Zulassung ist. Entscheidend dafür sei, Milliarden Meilen an Erfahrungen damit zu sammeln, „wahrscheinlich sogar einige zehn Milliarden“.