Bild: Tesla
Mit dem Cybertruck soll bei Tesla in diesem Jahr die vierte Generation der Autopilot-Hardware eingeführt werden, hat CEO Elon Musk Ende Januar bestätigt. Nach früheren Angaben von ihm sind damit neue Kameras ebenso wie ein verbesserter Computer für die Auswertung der Daten gemeint. Wann genau der Cybertruck zu haben sein wird, ist offen, und außerhalb Nordamerikas wird es ihn voraussichtlich gar nicht geben. Aber jetzt wurde bekannt, dass Tesla die neue Autopilot-Technik schon in der Typ-Genehmigung für Model S und Model X in der EU angemeldet hat.
Autopilot-HW4 für Model S und Model X
Die Entdeckung stammt von einem Mitglied des deutschen Forums Tesla Fahrer und Freunde (TFF) mit Zugriff auf Daten bei der niederländischen Behörde RDW, die Typ-Zulassungen für alle Elektroautos des Unternehmens und für die ganze EU aussstellt. Auf die erste Version von Mai 2022 folgten demnach bereits mehrere kleine Aktualisierungen der Spezifikationen für Model S und Model X, aber die von eivissa an diesem Freitag veröffentlichte könnte bedeutend sein: „Introduction of Generation 4 complex vehicle control system (Autopilot)“, heißt es darin.
Tesla hat also bereits beantragt, Model S und Model X mit einer neuen Generation der Autopilot-Hardware (auch als HW4 bezeichnet) auf Straßen in der EU bringen zu dürfen, und die Genehmigung dafür bekommen. Nähere Informationen zu den verwendeten Komponenten sind ihr nicht zu entnehmen. Fest gerechnet wird aber mit verbesserten Kameras, die nach Gerüchten von Samsung Electro-Mechanics kommen sollen. Außerdem dürfte der im Frühjahr 2019 eingeführte Autopilot-Computer von Tesla, als FSD bezeichnet, einen Nachfolger mit mehr Rechenleistung bekommen.
Ebenfalls nicht Teil des RDW-Dokuments sind Angaben darüber, wann die jetzt grundsätzlich zugelassenen Tesla-Typen an Kunden ausgeliefert werden. Bei früheren Entdeckungen dieser Art dauerte es meist nur einige Wochen. Tatsächlich könnte schon die nächste Ladung an Model S und Model X für Europa mit der neuen Autopilot-Hardware kommen: Eine vergleichsweise unbedeutende Neuerung in der Typ-Zulassung ist, dass das Tesla-Logo am Heck durch den Schriftzug des Unternehmens ersetzt wird. Diese von außen erkennbare Veränderung sieht man bereits im Web-Konfigurator (s. Foto oben), und ebenso wurden in den USA schon neu produzierte Model X damit beim Transport gesehen.
Keine Radar-Erwähnung in Tesla-Zulassung
Wenn Tesla die Änderung vornimmt (oder nach einer bereits erfolgten Umstellung darüber informiert), dürfte sie natürlich nicht nur Europa betreffen – und auf längere Sicht nicht nur die beiden Premium-Elektroautos, sondern auch die Volumen-Modelle Model 3 und Model Y. Allerdings könnte HW4 zur Differenzierung auch eine Weile Model S und Model X vorbehalten bleiben, die ungefähr doppelt so viel kosten, zumal Musk im Januar sagte, sicherer fahren als ein Mensch werde das Autopilot-System auch mit der aktuellen Hardware können. Trotzdem gibt es Spekulationen, dass Tesla auch den ab Frühjahr 2021 gestrichenen Radar-Sensor in modernerer Form wieder einführen könnte, was in der entdeckten Zulassung aber zumindest nicht explizit als Teil der Generation 4 erwähnt wird.