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Neue Gerüchte in China: Geht Tesla bei Basis-Preisen nah an die Grenze der Profitabilität?

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Bild: Tesla (Feier für millionstes Elektroauto aus Gigafactory China)

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Der Punkt, bis zu dem Elektroautos von Tesla immer teurer wurden und man immer länger auf sie warten musste, ist überschritten: Nach vielen Preis-Erhöhungen weltweit und Wartezeiten bis zu einem Jahr sind die meisten Modelle auf den meisten Märkten inzwischen wieder innerhalb weniger Monate lieferbar, und in China hat Tesla die Preise für Model 3 und Model Y im Oktober um bis zu gut 10 Prozent gesenkt. Nach neuen Gerüchten aus dem Land könnte das zudem nur der Anfang gewesen sein: Eine noch deutlichere Preis-Senkung soll laut lokalen Medien kurz bevorstehen.

Preis-Schub für Model 3 und Model Y in China?

Die Meldungen erhalten vielleicht dadurch mehr Glaubwürdigkeit, dass auch vor dem Schritt nach unten Ende Oktober viel darüber spekuliert wurde – Tesla-Kreise wiesen solche Berichte sogar zurück, bevor sie dann doch Realität wurden: Der Preis für das kleinste Model 3 sank um rund 5 Prozent, der für die Basis-Version des Model Y ebenfalls, wodurch sie zudem jetzt für die chinesische Elektroauto-Förderung von umgerechnet rund 1100 Euro bis Jahresende in Frage kommt. Andere Varianten wurden um bis zu gut 10 Prozent billiger.

Zumindest in der letzten Oktober-Woche scheint das aber noch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt zu haben. Für den ganzen Monat meldete Tesla 71.704 Elektroauto-Verkäufe aus seiner Gigafactory in China – nach dem Umbau für rund 95.000 Model 3 und Model Y pro Monat eine Enttäuschung. Seit dieser Woche bekommen Kunden, die vor Ende November ein Bestandsfahrzeug übernehmen, zudem gut 1000 Euro Zuschuss zur Versicherung und bis Ende des Jahres die Hälfte. Und nach den neuen Gerüchten sollen auch die chinesischen Tesla-Preise zeitnah noch einmal sinken.

Wo genau sie ihren Ausgang nahmen, lässt sich schwer nachvollziehen. Aber der US-Beobachter @TroyTeslike schrieb, dass sie gleichlautend bei mehreren Blogs zu finden seien und verdächtig exakte Angaben enthalten. Genannt werden demnach neue Preise von 219.900 Renminbi für das Model 3 in der kleinsten Ausführung – umgerechnet 30.000 Euro und etwa 17 Prozent weniger als zuvor. Das Einstiegsmodell des Tesla Model Y soll laut einem der Berichte „in naher Zukunft“ ab 249.900 Renminbi (34.000 Euro) zu haben sein, was einer weiteren Senkung um 13,5 Prozent entspräche.

Auf die Verkäufe in China könnte das laut @TroyTeslike, wenn es sich als wahr erweist, im Rest des Jahres noch „enorm positive“ Auswirkungen haben. Bislang hielt er nicht für möglich, dass Tesla in ganz 2022 noch auf nahezu 50 Prozent Wachstum bei den Auslieferungen kommt, wie es Finanzchef Zachary Kirkhorn Ende Oktober angekündigt hatte. Mit merklich niedrigeren Preisen in China käme dieses Ziel laut dem Beobachter aber wieder in Reichweite.

Tesla-Chef will nicht „superprofitabel“ sein

Der indirekte Preis dafür wären natürlich entsprechend niedrigere Margen bei Tesla. Über die vergangenen Quartale waren die im Auto-Geschäft zum Teil bis auf mehr als 30 Prozent brutto gestiegen; in Q3 2022 waren es immer noch hohe 27,9 Prozent. Mit den kolportierten niedrigeren Preisen würde sie nach Einschätzung von @troyTeslike für die Basis-Versionen von Model 3 und Model Y in China auf ungefähr 5 Prozent sinken. Weltweit und in der Mischung aller Modelle und Varianten würde Tesla nach seinen Berechnungen damit auf rund 20 Prozent Brutto-Marge bei Elektroautos zurückfallen – immer noch ungefähr das Niveau von 2020 und Anfang 2021. Im Juli 2020 hatte CEO Musk zum Thema Margen gesagt, Tesla gehe es nicht darum, „superprofitabel“ zu sein.

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