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Neue Tesla-Rückrufe: 675.000 Model S und Model 3 aus USA und China werden geprüft

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Bild: Tesla (Symbolfoto)

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In einem Verfahren der US-Behörde NHTSA wegen potenzieller Fahrer-Ablenkung durch die Möglichkeit, als Beifahrer während der Fahrt Spiele und Internet-Browser auf dem zentralen Bildschirm zu nutzen, hat sich Tesla auf eine vielleicht typische Weise aus der Affäre gezogen: Nachdem die NHTSA eine Vorprüfung eingeleitet hatte, teilte Tesla laut Berichten mit, die Funktion „Passenger Play“ mit einem Rückruf via Software-Update zu deaktivieren. Laut auf Twitter zitierten Versionshinweisen scheint das aber nicht ganz richtig zu sein – Spielen beim Fahren soll weiterhin möglich sein, aber nur, wenn man sich vorher mit Betätigung der Sitz-Verstellung als Beifahrer bewiesen hat. In dieser Woche jedoch wurden zwei neue Rückrufe bekannt, für die Tesla hunderttausende seiner Elektroautos ganz klassisch in die Werkstatt holen muss.

Model S und Model 3 mit Hardware-Rückruf

Eigentlich sind es sogar zweimal zwei neue Tesla-Rückrufe. Denn an diesem Donnerstag wurde zunächst bekannt, dass in den USA gut 356.000 Model 3 und 119.000 Model S überprüft werden müssen. Einen Tag später folgte dann die Meldung aus China, dass dort wegen derselben zwei Probleme zusammen noch einmal knapp 200.000 Model 3 und Model S zurückgerufen werden. Bei den Model 3 handelt es sich zum Großteil um in der lokalen Gigafactory produzierte Exemplare, berichtete die Allgemeine Zeitung.

Nach den NHTSA-Angaben zu den US-Rückrufen geht es beim Model 3 um die Jahrgänge 2017 bis 2020. Darin könne ein Kabel, das Signale von der Heck-Kamera überträgt, durch wiederholtes Öffnen und Schließen des Kofferraums Schaden nehmen. Dadurch könne das Bild ausfallen, was ein Sicherheitsrisiko darstelle. Potenziell davon betroffen sind laut Tesla 356.309 Model 3. Sie alle sollen überprüft werden, konkreter Korrektur-Bedarf wird jedoch nur bei 1 Prozent davon vermutet.

Beim Model S gilt der neue Rückruf laut NHTSA für die Jahrgänge 2014 bis 2021 – auch das aufgefrischte Model S, das seit Juni in den USA ausgeliefert wird, dürfte also dabei sein. Insgesamt geht es hier um 119.009 Fahrzeuge, bei denen die zweite Halterung für die Frunk-Haube möglicherweise nicht korrekt positioniert ist. Wenn man die erste Halterung entriegelt, kann sich die Haube deshalb während der Fahrt öffnen, was den Blick nach vorn versperrt. Nach Tesla-Angaben gab es mehrere Garantie-Reparaturen und Berichte wegen des Problems, aber keine bekannten Unfälle. Die Halterungen in den Model S sollen jetzt inspiziert und wenn nötig modifiziert werden – bei voraussichtlich 14 Prozent der zurückgerufenen Fahrzeuge.

Weltweit 675.000 Teslas werden überprüft

In einem ähnlichen Zahlen-Verhältnis kamen dann die Rückrufe von rund 180.000 Model 3 und knapp 20.000 Model S wegen der gleichen zwei Probleme in China hinzu. Insgesamt müssen also weltweit rund 675.000 Teslas in die Werkstatt. Dabei zeigt sich, dass auch Model 3 aus der lokalen Produktion betroffen sind – laut dem Blog Electrek machen sie mit 144.208 Stück sogar die deutliche Mehrzahl aus. Weil Europa mit Teslas aus den USA und seit vergangenem Herbst zunächst beim Model 3 aus China beliefert wird, ist damit zu rechnen, dass die gleichen Rückrufe auch hier folgen werden. Im alten Jahr wurde aber zunächst nichts darüber bekannt.

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