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Niemand am Steuer: Tesla-Unfall mit zwei Toten in Texas wirft Fragen auf (aktualisiert)

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Bild: @KPRC2

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Am späten Samstagabend sind nahe der Stadt Houston im US-Bundesstaat zwei Männer unter mysteriösen Umständen in einem Tesla Model S ums Leben gekommen. Wie lokale Medien berichten, kam das Elektroauto nach Angaben der Polizei in einer Sackgasse mit hoher Geschwindigkeit von der Straße ab, rammte einen Baum und ging in Flammen auf; die beiden Insassen kamen dabei ums Leben. Wie genau es dazu kam, blieb zunächst offen. Aber wie ein Beamter dem Wall Street Journal (WSJ) sagte, ist sich die Polizei zu „fast 99,9 Prozent“ sicher, dass niemand am Steuer des Unfall-Tesla saß.

Tesla-Kontrolle lässt sich austricksen

Damit liegt die Vermutung nahe, dass vor dem Unfall das Autopilot-System aktiviert war. Tesla weist zwar darauf hin, dass es auf Stadt-Straßen nicht verwendet werden darf und dass die Person am Steuer ohnehin stets die Verantwortung behält. Ob die Hände am Lenkrad sind, wird bislang mit einem Bewegungssensor daran kontrolliert. Der lässt sich allerdings relativ leicht austricksen, und wenn das Tesla-System vorher aktiviert wurde, fährt es auch auf dafür nicht freigegebenen Straßen weiter.

Nach dem Zusammenstoß mit dem Baum begann der Tesla sofort zu brennen, berichtete unter anderem die Publikation Click2Houston. Niemand sei ihn gefahren, wird ein Beamter der Polizei von Harris County zitiert. Eine Person habe sich auf dem Beifahrer-Sitz des Elektroautos befunden, die zweite auf der Rücksitzbank. Der Schwager eines der Getöteten habe einem Reporter erzählt, der Mann habe nur eine kurze Runde in dem Tesla mit seinem besten Freund drehen wollen. Zu dem Unfall sei es dann schon wenige hundert Meter nach dem Losfahren gekommen.

Aktualisierung: Laut einem Bericht der New York Times geht die Polizei aufgrund von physischen Hinweisen und Zeugen-Aussagen davon aus, dass zum Zeitpunkt des Unfalls niemand hinter dem Steuer des Tesla saß. Die Ehefrauen der beiden Männer hätten sie wenige Minuten zuvor wegfahren sehen, nachdem sie vorher über das Autopilot-System gesprochen hätten.

Polizei prüft Autopilot-Einsatz

Laut dem WSJ-Bericht wird noch untersucht, ob das Autopilot-System des Tesla bei dem Unfall aktiviert war. Was sich vorher in dem Elektroauto abgespielt hat, blieb zunächst ebenfalls offen. Zumindest um loszufahren und das System zu aktivieren, hätte sich wohl jemand auf dem Fahrersitz befinden müssen und könnte dann anschließend nach rechts oder hinten gewechselt sein – warum auch immer. Die Sitze in Teslas Elektroautos sind mit Sensoren ausgestattet, die feststellen können, ob sie besetzt sind, doch dieses Signal wird für den Autopilot bislang nicht ausgewertet.

Aktualisierung: Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat eine Untersuchung des tödlichen Unfalls eingeleitet. Das geht aus einem Auszug aus einer Bloomberg-Nachricht hervor, die am Montagabend deutscher Zeit auf Twitter veröffentlicht wurde. Im März hatte es in den USA drei Unfälle gegeben, bei denen Elektroautos von Tesla stehende Fahrzeuge gerammt hatten; bei dem schwersten davon mit einem Model Y war nach Angaben der Aussagen der Autopilot wohl nicht aktiviert. Die NHTSA untersucht nach Angaben von Ende des Monats 23 Unfälle mit Tesla-Beteiligung.

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