Bild: Tesla
Anders als zum Teil erwartet will Tesla-CEO Elon Musk den Titel als President des Unternehmens vorerst doch nicht zurück. Das wäre nach einer dreijährigen Sperre durch die SEC nach seiner Twitter-Behauptung von 2018, einen Wegkauf von Tesla von der Börse finanziell vorbereitet zu haben, jetzt wieder möglich gewesen. Aus den am Freitag veröffentlichten Unterlagen zur Hauptversammlung geht aber hervor, dass die aktuelle Amtsinhaberin Robyn Denholm den President-Posten behalten soll. Außerdem lässt sich dem Dokument entnehmen, dass Musk im vergangenen Jahr keinen Cent Gehalt bezogen hat – allerdings bekam er Aktien-Optionen im Wert von vielen Milliarden Dollar.
Musk will nicht einmal Mindestlohn
Die Hauptversammlung für 2020 soll laut der Ankündigung am 7. Oktober stattfinden – also noch später als im Vorjahr, als Tesla das Aktionärstreffen mit seinem Batterie-Tag im September zusammenlegte (s. Foto oben). Auch ein Vorschlag zur Veränderung des Boards ist darin enthalten, aber er betrifft nicht den Vorsitz: Tesla will das Gremium von neun auf acht Mitglieder verkleinern, und deren Amtszeit soll von drei auf zwei Jahre verkürzt werden.
Dass Denholm President bleiben soll, bestätigte CEO Musk nach ersten Berichten über die Themen der Hauptversammlung noch einmal indirekt: „Robyn ist toll“, schrieb er über sie auf Twitter.
Über ihn selbst lässt sich in der Ankündigung erfahren, dass er im vergangenen Jahr überhaupt kein fixes Gehalt von Tesla mehr bezogen hat: In der Tabelle zur Basis-Vergütung seines Führungsteams steht beim CEO nur ein Strich zusammen mit einem Fußnoten-Hinweis. Darunter wird erklärt, dass für Musk in den Jahren zuvor ein Gehalt in der Höhe des kalifornischen Mindestlohns vorgesehen war, das er aber nie akzeptiert habe. Seit Mai 2019 werde es auf seine Anforderung hin nicht mehr verrechnet.
11 Mrd. $ in Optionen für Tesla-Chef
Hinzu kommt allerdings eine leistungsabhängige Vergütung – im Jahr 2018 beschloss das Unternehmen ein ambitioniertes, aber auch großzügiges Optionen-Bonusprogramm für Musk. Weil es Tesla im vergangenen Jahr sowohl geschäftlich als auch an der Börse bestens erging, wurden vier der zwölf Tranchen darin freigegeben. Viermal bekam der CEO also Optionen, jeweils 8,4 Millionen Tesla-Aktien für nur 70 Dollar pro Aktie zu kaufen. Abhängig vom Zeitpunkt und der jeweiligen Differenz zum tatsächlichen Aktienkurs ergibt sich für Musk somit ein Gewinn von rund 11 Milliarden Dollar, hat das Magazin Forbes berechnet.
Natürlich müssen das Unternehmen und damit die Aktionäre diese enorme Summe nicht aufbringen, sondern sie stellt nur den rechnerischen finanziellen Vorteil für Musk dar. Aber weil durch das Bonus-Programm alle zukünftigen Tesla-Gewinne und möglichen -Dividenden auf mehr Aktien verteilt werden müssen, ist die viele Arbeit von Musk für sie auch nicht kostenlos.