Bild: Panasonic
Nahe an seinem Elektroauto-Werk in Fremont baut Tesla eine Pilot-Produktion für Batterien im eigenen 4680-Format auf und will diese Zellen später auch in seinen neuen Gigafactorys in Grünheide bei Berlin und in Texas selbst produzieren. Das bedeutet allerdings nicht, dass die bisherigen Batterie-Zulieferer nicht mehr gebraucht würden, wie CEO Elon Musk mehrmals erwähnte. Tatsächlich gaben mit Panasonic, CATL und LG Energy Solution alle drei kurz nach der Vorstellung der 4680-Pläne von Tesla im September 2020 zu verstehen, dass sie auch das neue Format liefern wollen. Und Panasonic hat jetzt Fortschritte damit und eine geplante neue Fabrik für Tesla in Nordamerika bestätigt.
Neue Panasonic-Pläne mit Tesla
Das berichtete am Mittwoch die Nachrichten-Agentur Reuters von einer Panasonic-Veranstaltung für Anleger in Tokio. Eine zunächst in Japan aufgebaute Pilotlinie habe im Mai den Beginn der Produktion von 4680-Prototypen im großen Umfang ermöglicht, sagte demnach der CEO des Energie-Bereichs. In Serie solle die neue Batterie für Tesla im nächsten Panasonic-Geschäftsjahr ab März 2023 gehen – Proben davon habe der Kunde schon bekommen. Zunächst sei eine Produktion in einem bestehenden Werk in Japan geplant, bestätigte der CEO laut Reuters frühere Angaben.
Bislang nicht offiziell war, dass Panasonic nach der Gigafactory mit Tesla im US-Bundesstaat Nevada für die 4680-Zellen eine weitere Fabrik in den USA aufbauen will. Das wäre sozusagen die zweite große Entscheidung für den langjährigen Partner. Denn für die gemeinsame Gigafactory in Nevada war von Anfang an Tesla als einziger Abnehmer vorgesehen, und von Plänen anderer Elektroauto-Hersteller mit dem neuen Format ist bislang nichts bekannt. Doch Panasonic scheint bereit, dieses Risiko erneut einzugehen: Laut Reuters bestätigte der Energie-CEO jetzt, dass die 4680-Produktion nach dem Start in Japan nach Nordamerika verlegt werden solle.
In der Gigafactory in Nevada dürfte dafür kaum noch Platz sein. Reuters verstand die aktuelle Aussage deshalb als den „bislang klarsten Hinweis“ darauf, dass Panasonic in den USA eine neue Fabrik für die Tesla-Versorgung bauen will. Von geplanten Kapazitäten wurde bislang nichts bekannt, aber ein japanischer TV-Sender berichtete im Februar von möglichen US-Investitionen in Milliarden-Höhe. Zuvor hatte der Panasonic-CEO erklärt, wenn die Tests mit den ersten 4680-Batterien gut verlaufen, werde man eine „große Investition“ in diesem Bereich tätigen. Im März soll Tesla erste Prototypen abgenommen haben, also ist der Weg dafür jetzt wohl frei.
Zunehmende Auswahl bei 4680-Batterien
Von dem Batterie-Weltmarktführer CATL und von LG Energy als dem dritten großen Tesla-Partner war bislang weniger Konkretes über eine 4680-Produktion zu hören. Auch wenn Panasonic sich im März als führend in diesem Bereich bezeichnete, muss das aber nicht heißen, dass die beiden anderen Unternehmen nicht ebenfalls Fortschritte machen. So sagte laut einem Bericht von The Elec aus Korea im Mai eine LG-Quelle, man habe sich das Ziel gesetzt, Tesla vor Panasonic mit den neuen Batterien zu beliefern. Und BusinessKorea berichtete im Februar, CATL wolle sogar schon in diesem Jahr mit 4680-Batterien in die Serienproduktion gehen. Außerdem könnte Tesla hier noch mehr Auswahl bekommen, denn zusätzlich sollen auch die kleineren Hersteller Eve und Cbak Liefer-Interesse bekundet haben.