Bild: Tesla (Symbolbild)
Die Meldung schaffte es sogar in englischsprachige Medien und zunächst wurde ein politischer Hintergrund vermutet, aber nach wenigen Tagen hat die Polizei ihre Einschätzung dazu geändert: Am Wochenende beschädigten Unbekannte mehrere Fenster und Glastüren eines Standortes sowie Elektroautos von Tesla in Berlin, woraufhin der Staatsschutz eingeschaltet wurde. Doch der erste Verdacht eines politisch motivierten Anschlags ließ sich offenbar nicht erhärten: „Der Staatsschutz hat die Ermittlungen nicht übernommen. Sie werden jetzt lokal geführt“, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei teslamag.de am Mittwoch auf Anfrage.
Täter drangen nicht in Tesla-Gebäude ein
In der Meldung der Polizei von Sonntag wurde Tesla selbst nicht erwähnt, sondern nur ein „Fahrzeughersteller“. Aber an der darin genannten Straße im südwestlichen Berliner Ortsteil Bohnsdorf befindet sich laut Google Maps nur ein einziges Unternehmen dieser Art, nämlich Tesla, sodass klar ist, wessen Gebäude und Autos das Ziel waren. Mindestens zwei deutsche Medien berichteten am Sonntag und Montag, es handele sich dabei um einen Showroom, Tesla selbst gibt an, dass sich an dem Standort sowohl ein Service-Center als auch ein Store befindet.
Nach Angaben der Polizei in ihrer Mitteilung wurden an dem von Tesla gemieteten Gebäude vier Fenster und zwei Glastüren beschädigt sowie drei Fenster von benachbarten Unternehmen. Außerdem wurden acht Autos mit Feuerlösch-Schaum beschmiert und bei einem davon zusätzlich die Front- und eine Seitenscheibe beschädigt. In das Gebäude eingedrungen seien der oder die Täter jedoch nicht, wie die Sprecherin am Mittwoch präzisierte.
Polizei ändert ihre Einschätzung
Zunächst stand eine politische Motivation für die Beschädigungen im Raum, weshalb laut der Polizei-Meldung der Staatsschutz die Ermittlungen übernahm. Nach Auskunft der Sprecherin von Mittwoch hat sich das aber bereits erledigt, wobei sie keine Gründe für die geänderte Einschätzung nannte. Anders als nach einer Brandstiftung an einem Tesla Model 3 in Berlin im Juli 2020 ist bislang auf einschlägigen Seiten kein Bekenner-Schreiben aufgetaucht.
Zwei benachbarte Geschäftsleute (nicht die selbst betroffenen) bestätigten teslamag.de telefonisch, von dem Geschehen am Wochenende gehört zu haben. Sie seien aber nicht von der Polizei befragt worden und hätten den Schaden auch nicht selbst in Augenschein genommen – in heller Aufregung scheint man in dem Gewerbegebiet wegen des Vorfalls nicht zu sein. Einer der Befragten war sich allerdings sicher, dass es gezielt aufgesucht wurde, denn einfach so komme man an seinem relativ abgelegenen Standort nicht vorbei.