Bild: Designwerk
Die meisten Elektroautos von Tesla sind auf Verbrenner-Hilfe angewiesen, bevor sie richtig auf elektrische Fahrt gehen können, denn sie werden mit ganz normalen Auto-Transportern von der Fabrik oder Häfen zur Auslieferung gebracht. Auch wenn bald die deutsche Gigafactory bei Berlin in Betrieb geht, wird der Schiff-Teil für Europa zwar wegfallen, aber der Straßen-Transport wohl bleiben, und das vorerst konventionell. In Richtung Schweiz aber könnten Model Y aus Deutschland in Zukunft von Anfang an elektrisch fahren.
Transporter mit riesigem Akku für Tesla?
Denn rechtzeitig vor dem zeitnah erwarteten offiziellen Start der deutschen Gigafactory teilte in dieser Woche das Schweizer Unternehmen Designwerk mit, den „weltweit ersten vollelektrischen Autotransporter“ entwickelt und gebaut zu haben. Die Partner dabei waren der Aufbau-Hersteller Kässbohrer und der Transport-Dienstleister Galliker, der den Elektro-Transporter ab jetzt für seine Kunden nutzen will.
Dafür käme Tesla nicht nur theoretisch in Frage, denn laut einem allerdings schon älteren Blog-Beitrag einer Software-Firma arbeitet Galliker unter anderem für den Elektroauto-Hersteller. Andere Auto-Marken wie BMW und Mercedes sollen ebenfalls zu den Kunden des Schweizer Transporteurs zählen. Bestätigt wird in der Pressemitteilung von Designwerk nur, dass der neue E-Lastwagen zur Zustellung von elektrischen Neuwagen eingesetzt werden soll. Wie bei früheren Modellen bildet die Basis ein Chassis von Volvo.
Das als Futuricum Carporter 26E bezeichnete Fahrzeug ist nicht der erste schwere Lastwagen, mit dem Designwerk von sich reden macht. Schon 2020 meldete das Unternehmen, bis Jahresende einen E-Lkw mit satten 680 Kilowattstunden Akku-Kapazität und bis zu 760 Kilometer Reichweite an den Logistiker DPD liefern zu wollen. Ein solcher Futuricum 18E ging im Jahr darauf auch für die Schweizer Post in Betrieb. Und nachdem das Schweizer Bundesamt für Straßen im Frühjahr einen Ausnahme-Antrag für 1 Meter Überlänge genehmigt hatte, begann Designwerk gleich mit der Produktion von E-Lastwagen mit 900 Kilowattstunden Kapazität.
Schweizer Logistiker kaufen E-Lastwagen
Zwei davon waren schon im Oktober fertig und wurden laut einem Bericht der Luzerner Zeitung vorgestellt. Einer der Futuricum 26E ging an ein anderes Transport-Unternehmen, der zweite bereits an Galliker, das zudem drei weitere bestellt habe. Schon damals hieß es, einer der nächsten solle der Auto-Transporter sein, was sich jetzt bewahrheitet hat. Außerdem soll Galliker 2020 den ersten Wasserstoff-Lastwagen in seine Flotte aufgenommen haben und inzwischen sechs davon nutzen. Tesla-Transporte auf einem Lkw mit Brennstoffzellen-Antrieb sind sicher auch eine interessante Vorstellung. Aber Anhänger der reinen Lehre dürften für die Lieferung ihres Tesla den Futuricum-Carporter mit seinem riesigen Akku bevorzugen.