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Software-Update: Tesla testet nach Unfällen spezielle Blaulicht-Erkennung für Autopilot

tesla model-3 unfall polizei

Bild: @FHPOrlando

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Nach elf Unfällen, bei denen Elektroautos von Tesla bei offenbar aktiviertem Autopilot-System am Rand von Straßen stehende Einsatz-Fahrzeuge gerammt hatte, hat die US-Verkehrsbehörde NHTSA im August eine Voruntersuchung dazu begonnen – und wenig später kam noch ein weiterer Fall hinzu (s. Foto). Jetzt scheint Tesla darauf zu reagieren: Eine neue Software-Version, die bislang nur in begrenztem Umfang verbreitet wird, soll speziell auf die Warnlichter von Fahrzeugen von Polizei oder Rettungsdiensten achten.

Autopilot bremst bei Blaulicht

Darüber informierte am Mittwoch ein Twitter-Nutzer, der nach eigenen Angaben aus dem Handbuch zur der neuen Software-Version 2021.24.12 für Tesla Model 3 und Model Y zitierte. Ob sie auf seinem eigenen Auto läuft oder die Informationen aus einer anderen Quelle stammen, verriet er nicht. Bei Tracker-Diensten für Tesla-Software ließ sich nachvollziehen, dass bislang einige hundert Besitzer diese Version bekommen haben, offenbar ausschließlich in den USA. In den Versionshinweisen dazu scheint die Blaulicht-Erkennung nicht erwähnt zu werden.

Das Handbuch für Model 3 und Model Y (vermutlich in der Online-Version in den Autos selbst) erklärt die Funktion laut @Analytic_ETH aber recht genau. Wenn im Dunklen bei aktivierter Autosteer-Funktion und hoher Geschwindigkeit Warnlichter eines Einsatz-Fahrzeugs erkannt werden, wird das Tempo automatisch verringert, heißt es laut seinen Auszügen darin. Außerdem soll ein Warnton erklingen und auf dem Bildschirm eine Erinnerung erscheinen, die Hände am Lenkrad zu halten.

Dass diese Neuerung in den Versionshinweisen nicht erwähnt wird, sorgte zunächst für Zweifel am Wahrheitsgehalt der Meldung von @Analytic_ETH. Er könnte auch noch eine Weile schwierig zu überprüfen sein. Denn die 24-er Versionen der Tesla-Software in diesem Jahr dienen laut dem Hacker @greentheonly dazu, zunächst in einem begrenzten Kreis neue Autopilot-Funktionen ausprobieren zu lassen (was nicht mit dem aktuellen Beta-Test für die neueste Version FSD zu verwechseln ist). Doch der üblicherweise gut informierte Beobachter bestätigte, dass Tesla darin unter anderem an besserer Blaulicht-Erkennung arbeitet.

Tesla erinnert an Fahrer-Pflichten

Ähnlich wie anfangs bei der Erkennung vom Ampeln und Stopp-Schildern sorgt die neue Autopilot-Funktion nach weiteren Zitaten von @Analytic_ATH bei jedem erkannten Blaulicht für eine Tempo-Verringerung. Die Person am Steuer kann diese Entscheidung dann mittels Strompedal übersteuern. Außerdem erinnert Tesla in dem Handbuch daran, sich zur Erkennung von Einsatz-Fahrzeugen niemals auf das Autopilot-System zu verlassen und immer selbst die Straße im Auge zu behalten. Eine Studie des MIT hat vor kurzem gezeigt, dass Tesla-Fahrer mit aktiviertem Autopilot weniger aus das Verkehrsgeschehen achten als ohne.

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