Bild: Tesla (Symbolfoto)
Am Dienstag hat die Aktie von Tesla einen weiteren Anstieg verzeichnet – um lediglich gut 1 Prozent, was aber reichte, um den Kurs noch näher an die Marke von 300 Dollar steigen zu lassen, die er zuletzt im September 2022 berührt hatte. An optimistischen Erwartungen zu den Geschäftszahlen im zweiten Quartal, die Tesla am heutigen Mittwoch nach US-Handelsschluss veröffentlichen will, dürfte das allerdings nicht gelegen haben: Im Durchschnitt rechnen Analysten damit, dass der Gewinn pro Aktie zum zweiten Mal in Folge gesunken ist.
Gedämpfte Erwartungen für Tesla in Q2
Im vergangenen Quartal kam Tesla auf 23,33 Milliarden Dollar Umsatz, und der bereinigte Gewinn erreichte 85 Cent pro Aktie. Bei der ersten Kennzahl wurde damit das Ergebnis von Q1 2022 übertroffen, der Gewinn aber ging im Vergleich deutlich zurück und war auch im letzten Viertel des Vorjahrs höher gewesen. Und im zweiten Quartal dieses Jahres dürfte es nach Ansicht einer Analysten-Mehrheit so weitergegangen sein.
Laut einer von Tesla verschickten und auf Twitter veröffentlichten Zusammenstellung beträgt die Prognose von 26 Finanzhäusern für den bereinigten Gewinn in Q2 2023 im Durchschnitt 80 Cent pro Aktie, liegt also gut 5 Prozent unter dem tatsächlichen Wert im Quartal zuvor. Der Median dieser Schätzungen betrug 0,81 Dollar. An Tesla-Umsatz werden durchschnittlich 24,65 Milliarden Dollar erwartet. Das wären noch einmal rund 1,3 Milliarden Dollar mehr als zuvor und damit der höchste Umsatz, den Tesla in einem Quartal je erreicht hat. Am höchsten war er mit 24,32 Milliarden Dollar bislang Ende 2022.
$TSLA IR-compiled 2Q consensus is Adj EPS of $.80 ($.81 median). Mgmt has again not disclosed auto gross margin ex-RC which seems silly since Bloomberg and Factset both show it at 18.2% and it remains the key metric investors want to know. pic.twitter.com/7XgE9McKa5
— Gary Black (@garyblack00) July 19, 2023
Hier scheint das Wachstum also intakt, wie auch die bereits gemeldeten Rekord-Auslieferungen von Tesla im zurückliegenden Quartal gezeigt haben. Der Preis dafür waren allerdings gesenkte Preise. Laut Markets Insider wies ein Analyst von JPMorgan im Vorfeld der Q2-Veröffentlichung darauf hin, dass die Schätzungen für Tesla-Umsatz wie -Gewinn weitaus höher waren, als die Aktie zuletzt in der Nähe des aktuellen Niveaus stand.
Die Erwartungen für Q2 sind also gedämpft, aber der Kurs trotzdem hoch, was dafür spricht, dass Tesla-Anleger schon weiter in die Zukunft blicken. Dazu werden sie am späten Mittwoch voraussichtlich auch neue Informationen vom Tesla-Management bekommen, das nach der Veröffentlichung der Zahlen wie üblich eine Telefon-Konferenz mit Analysten abhalten will. Meist werden dabei Fragen beantwortet, die von Anlegern vorher bei einer Web-Plattform eingereicht wurden und dort die meiste Unterstützung fanden.
Anleger mit FSD- und Batterie-Fragen
Bislang trennte Tesla die Anleger-Abstimmung nach privaten und professionellen Vorschlägen, in diesem Quartal scheint es erstmals eine gemischte Rangliste zu geben. Mit 5200 Stimmen und 5,3 Millionen Aktien dahinter ganz oben stand am Mittwochmorgen die Frage, ob andere Auto-Hersteller Tesla wegen einer Lizenzierung der Autopilot-Software FSD kontaktiert haben. Ebenfalls populär war eine weitere und bereits mehrfach gestellte Privatanleger-Frage, nämlich die nach der Übertragbarkeit der gleichnamigen Option bei einem Neukauf. Profi-Analysten wollen zudem mehr über den Status der eigenen Batterie-Produktion bei Tesla und die US-Förderung dafür erfahren. Diese Gruppe hat zusätzlich die Möglichkeit, Live-Fragen in der Konferenz zu stellen.