Bild: Martin Zink
Die App für die Elektroautos von Tesla wird immer funktionsreicher und damit nützlicher. Seit dem jüngsten Update auf Version 4.5.1 bietet sie zum Beispiel die neue Funktion „Ladedaten“, zu finden gleich im Menü auf der Startseite. Wir haben uns damit beschäftigt und fanden die Neuerung ausgesprochen interessant – als Idee und auch in Bezug auf die Daten, die wir damit über unser Model 3 erfahren konnten.
Ladedaten und -kosten in Tesla-App
So zeigt die neue App-Funktion, welche Möglichkeiten Tesla mit den eigenen Fahrzeugen vorbereitet, ohne dass deren Besitzer davon wissen. Denn die Daten, die wir seit dem Update abrufen können, reichen bis Anfang Januar zurück. Mindestens seit diesem Zeitpunkt werden also Ladedaten gespeichert. Dazu gehört auch der Ort: Tesla unterscheidet zwischen „Zuhause geladen“, „am Supercharger geladen“ und „Sonstiges“. Das ist hilfreich bei der genauen Kosten-Kontrolle: Für heimisches und sonstiges Laden kann man einen eigenen Preis pro Kilowattstunde eingeben.
Gleichzeitig liefern die Ladedaten Informationen über die wirklichen Verbrauchswerte des eigenen Tesla. In unserem Fall sind wir grob davon ausgegangen, dass wir um die 18 kWh auf 100 Kilometer benötigen – im Model 3 werden uns 16,7 kWh angezeigt, wir schlugen 1,3 kWh für Ladeverluste auf. Nach den Daten der Tesla-App aber kamen wir stattdessen auf satte 25,5 kWh. Das überraschte uns sehr – und bedeutet, dass unsere wahren Kilometer-Kosten für Strom bei etwa 6,80 Euro pro 100 Kilometer liegen.
Wer gegenüber dem Arbeitgeber oder dem Finanzamt abrechnet, hätte solche Informationen in Form von Rechnungen natürlich schon vorher gesehen. Aber die neue App-Funktion liefert einen schnellen Überblick für alle mit Tesla, die sich nur so dafür interessieren. Eine Erweiterung zu einem elektronischen Fahrtenbuch würde sich vielleicht anbieten.
Elektroautos als Software-Produkt
Schon jetzt sind weitere Funktionen im Ladedaten-Bereich enthalten, die mit einer kommenden Photovoltaik-Integration zu tun haben könnten. In der App besteht die Möglichkeit, einen „Verkaufspreis“ für Strom zuhause einzugeben. Für den Bezug kann man außerdem unterschiedliche Preise nach Jahreszeit eintragen. Anhand des gesamten Verbrauchs berechnet Tesla eine Kraftstoffkosten-Einsparung in Euro. Der Vergleichswert wird laut der Beschreibung mit Daten eines vergleichbaren Verbrenner-Autos in derselben Region ermittelt, die aber nicht angezeigt werden.
Der hohe Verbrauchswert unseres Model 3, der sich aus den App-Daten ergibt, war zunächst einmal eine Enttäuschung – aber die Funktion selbst ist eine weitere Bereicherung. Sie dürfte längst nicht die letzte gewesen sein, denn als stark von Software definiertes Produkt bieten die Elektroautos von Tesla noch viel Potenzial dafür.