Bild: Joe Tegtmeyer
Je nachdem, aus welcher Perspektive und bei welchem Licht man darauf blickt, sieht die Tesla-Gigafactory im US-Bundesstaat Texas für einen Industrie-Bau schon jetzt ungewöhnlich ansprechend aus. Ihren eigentlichen Zweck, massenhaft Elektroautos zu produzieren, erfüllt sie nach dem holprigen Start im April offenbar zunehmend. Nach Angaben von CEO Musk bei der Verkündung des Standorts wollte Tesla auf dem Gelände in Texas allerdings zusätzlich ein „Öko-Paradies“ für Besucher schaffen. Wie er jetzt mitteilte, ist das immer noch geplant – aber erst einmal soll die Gigafactory weiter wachsen und anfangen, Geld zu verdienen.
5 Hektar mehr Gigafactory in Texas
Über das komplizierte Genehmigungswesen für die deutsche Gigafactory wurde viel geschimpft und gelästert, ganz ohne kommt Tesla aber auch in seiner neuen Heimat Texas nicht aus. Denn am Mittwoch berichtete der Blog Teslarati über Erweiterungspläne, die sich Anträgen bei der Stadt-Verwaltung von Austin entnehmen lassen. Demnach soll die erlaubte Bau-Größe auf dem Grundstück um etwa 5 Hektar auf rund 113 Hektar vergrößert werden.
Damit dürfte allein das lange Gigafactory-Hauptgebäude auf dem insgesamt gut 800 Hektar großen Gelände in Texas gemeint sein. Östlich davon nähert sich ein Gebäude für die Produktion von Batterie-Kathoden der Fertgstellung. Die Installation eines großen Akku-Systems aus Megapacks wurde Tesla ebenfalls schon genehmigt. Das Hauptgebäude soll jetzt wohl in Richtung Süden wachsen – ein Drohnen-Filmer beobachtete vergangene Woche schon Vorbereitungen dafür.
Ecological paradise plans from south portion of Giga Texas to river look great, however we must first get the factory financially on its feet
— Elon Musk (@elonmusk) September 21, 2022
Bei all den Ausbau-Plänen hat Tesla-CEO Musk aber nicht seine Ankündigung von Juli 2020 vergessen. In einer Telefon-Konferenz gab er damals die Entscheidung für Texas bekannt und sagte, Tesla werde das Gelände nahe Austin nicht nur zur Produktion nutzen: Zusätzlich sei ein „ökologisches Paradies“ für Besucher geplant, ein Ausflugsziel mit atemberaubenden Ausblicken sowie Rad- und Wanderwegen. In einer Reaktion auf den Teslarati-Artikel griff er das jetzt wieder auf.
Kleine Tesla-Boote zum Mieten
Die Pläne für ein Öko-Paradies vom südlichen Teil der Fabrik bis zum Fluss Colorado würden hervorragend aussehen, schrieb Musk, konkretisierte sie also sogar ein wenig. In einer weiteren Nachricht bezeichnete er diesen Bereich als „wirklich next-level toll“ und bekräftigte, dass er öffentlich zugänglich werde. Das langfristige Ziel sei eine Promenade bis hinunter in das Zentrum von Austin, sodass man von dort zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Booten kommen könne – vielleicht mit kleinen elektrischen von Tesla im retro-futuristischen Design zum Mieten, spann Musk diesen Gedanken weiter. Vor all dem will er sich allerdings weiter um den Kern-Zweck des Projekts in Texas kümmern: „Zuerst müssen wir die Fabrik finanziell auf die Füße bekommen“.