Bild: Tesla
Die Vorbereitungen für die neuen Gigafactorys in Grünheide bei Berlin und nahe Austin im US-Bundesstaat Texas liegen im Plan, und das Ziel bleibt, in beiden vor Ende dieses Jahres die ersten Model Y zu produzieren. Das teilte Tesla am Mittwochabend in seinem Geschäftsbericht für das dritte Quartal 2021 mit. Mit Auslieferungen noch in 2021 sollten Besteller allerdings nicht rechnen, sagte Tesla-Finanzchef Zachary Kirkhorn in der anschließenden Telefon-Konferenz – der ersten, an der CEO Elon Musk nicht teilnahm.
Beide neuen Tesla-Fabriken im Plan
Laut dem Tesla-Bericht wird in der Gigafactory in Texas aktuell Produktionstechnik in Betrieb genommen, und die ersten Vorserien-Fahrzeuge werden produziert (das Foto oben stammt aus dem Quartalsbericht und zeigt die Qualitätskontrolle in der neuen Fabrik). Auch am Europa-Standort Grünheide nahe Berlin soll der Ausbau im Plan liegen und Anlagen werden getestet. Hier hat Tesla vor kurzem eine weitere Vorab-Genehmigung bekommen, nach der 250 Karosserien für das Model Y produziert werden dürfen, allerdings noch ohne Teile aus den riesigen Giga-Pressen in der Fabrik. Die Frist für die öffentliche Anhörung vor der endgültigen Genehmigung endete vergangene Woche. Nach Angaben im Geschäftsbericht rechnet Tesla damit, sie vor Jahresende zu bekommen.
Wie angekündigt nahm Tesla-CEO Musk an der Telefon-Konferenz nach den Q3-Zahlen nicht teil. Er wolle zukünftig nur noch dabei sein, wenn es etwas Besonderes zu sagen gebe, hatte er in der Q2-Konferenz erklärt. Also wurden die meisten Fragen von Finanzchef Kirkhorn beantwortet, dessen ruhige und kompetente Art von Anlegern geschätzt wird. So war es dieses Mal Kirkhorns Aufgabe, wie sonst Musk darauf hinzuweisen, wie schwierig Produktion im großen Umfang ist.
Ziel bleibe, dass noch in diesem Jahr sowohl in Texas als auch in Deutschland erste Elektroautos von den neuen Bändern rollen, wiederholte Kirkhorn am Mittwochabend. Wie zuvor Musk bei einem Fest-Besuch auf dem Gelände der deutschen Gigafactory sagte er allerdings, dass die eigentlichen Herausforderungen erst danach kommen. Abweichend von Musk erklärte der Finanzchef zudem, mit Auslieferungen aus den beiden Fabriken in diesem Jahr sei nicht mehr zu rechnen. Das liege an der Notwendigkeit der Homologation, an regulatorischen Faktoren und daran, dass Tesla zunächst einige Autos produzieren wolle, um ausreichende Qualität sicherzustellen.
Hochlauf von Model Y kann dauern
Auch das von Musk in Grünheide ausgegebene Ziel, dort zunächst auf 5000 und später 10.000 Model Y pro Woche zu kommen, wiederholte Kirkhorn für beide Standorte. Anders als der CEO sagte er aber nicht, dass das erste Ziel schon bis Ende 2022 erreicht sein soll. Der Hochlauf könne im Idealfall schnell vonstatten gehen, erklärte Kirkhorn. Aufgrund von „unbekannten Unbekannten“ wegen der vielen Neuerungen in der Produktion könne es aber auch sein, dass Tesla noch den Großteil des kommenden Jahres über damit beschäftigt sei.