Bild: @redbullracing
Wenn sein Flugzeug-Tracker auf Twitter korrekt ist und Elon Musk in der Maschine saß, dann hat er am Samstag rund 10 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen für einen Ausflug nach Miami verursacht – was gemessen an dem Geschehen, zu dem es ihn zusammen mit seinem jüngsten Sohn zog, kaum der Rede wert ist: Der Tesla-Chef sah sich das Training vor dem Lauf der Formel 1 am Sonntag an, und jedes solche Rennen bedeutete nach Daten für 2019 insgesamt knapp 12.000 Tonnen mehr CO2 in der Luft. Zudem ließ Musk nicht nur sich selbst und seinen Sohn Boxenluft bei Red Bull schnuppern, sondern hatte auch einen typischen Vorschlag dabei.
Rivalen Musk und Bezos bei Formel 1
Neben Musk wurde auch der Amazon-Gründer Jeff Bezos bei dem Training am Samstag gesichtet, in seinem Fall begleitet von seiner neuen Partnerin, der Film-Produzentin Lauren Sanchez. Beides fiel unter anderem dem Sport-Sender ESPN auf, der auf Twitter Fotos der Besucher veröffentlichte. Der Tesla-Chef ist darauf mit seinem Sohn mit dem Kurznamen X auf dem Arm zusammen mit dem Chef des Formel-1-Teams von Red Bull Oracle zu sehen (s. oben, mit unkenntlich gemachten Kind).
Ein vergrößertes Foto von Bezos mit seiner Partnerin kommentierte Musk mit den Worten, der Amazon-Gründer sei jetzt „super buff“, also körperlich in Top-Form. Tatsächlich scheint Bezos seit seinem Ausstieg als CEO viel Sport zu treiben, auch wenn er Musks SpaceX mit seiner eigenen Weltraum-Firma Blue Origin noch Konkurrenz macht. Einen Kommentar hatte der Tesla-Chef dann auch zu sich selbst bei Red Bull: „Interessantes Gespräch über Aerodynamik und Batterien in der Formel 1“, schrieb er unter das Foto seines Besuchs mit X.
Fun discussion of aero & battery technology in F1.
I proposed a pure EV vs gas/hybrid F1 race.
— Elon Musk (@elonmusk) May 6, 2023
Gänzlich privat scheint Musk also nicht nach Miami geflogen zu sein, auch wenn die Begleitung durch den Sohn nach einem Familien-Ausflug aussieht. Doch X war schon bei vielen offiziellen Terminen des Mehrfach-CEO oder auch in den Twitter-Büros in San Francisco zu sehen. Zudem hat Musk dem Chef des Red-Bull-Teams vor Ort einen Vorschlag gemacht, wie er ebenfalls auf Twitter berichtete: Er habe ein Formel-1-Rennen von reinen Elektroautos gegen reine oder hybride Verbrenner angeregt, schrieb Musk.
Tesla-Rennvorschlag zunächst ohne Reaktion
Eine Reaktion von Red Bull oder anderen Teams darauf wurde zunächst nicht bekannt. Die Vorstellung hätte ihren Reiz, zumal davon auszugehen wäre, dass Tesla selbst die elektrische Seite übernehmen würde, auch wenn Musk das nicht explizit sagte. Allerdings beteiligt sich Tesla bislang nicht einmal an der Formel E, die vom Formel-1-Veranstalter FIA als elektrische Alternative ins Leben gerufen wurde.
In der Gunst des Publikums liegt das Original weiter weit vorn, und mehr als mögliche Gast-Auftritte sollen reine Elektroautos jedenfalls bis 2030 in der Formel 1 nicht bekommen: Laut ihrer Nachhaltigkeitsstrategie will sie bis dahin einschließlich der begleitenden Logistik, die weitaus mehr ausmacht als die eigentlichen Rennen, bilanziell CO2-neutral sein. Seit 2014 kommen in der Serie Hybridmotoren zum Einsatz, und ab 2026 sollen sie stärker werden und mehr Energie zur Verfügung haben. Mindestens die Hälfte der Gesamtleistung sollen aber weiterhin hochgezüchtete Verbrennungsmotoren liefern.